16:15 Uhr: Das Erste bleibt gegen „Rosenheim-Cops“ chancenlos

Trotz intensiver Bemühungen scheint Das Erste derzeit kein geeignetes Rezept für seinen Nachmittags-Sendeplatz um 16:15 Uhr zu finden. Statt überzeugender Einschaltquoten sorgen Wiederholungen und wenig attraktive Formate für anhaltende Zuschauerverluste. Ein besonders deutliches Beispiel: Am Montag verfehlte eine Doku über den Frankfurter Flughafen die Erwartungen deutlich – und unterstrich einmal mehr die Quotenmisere der ARD in diesem Zeitfenster.


Alt, bewährt – aber wirkungslos: Flughafendoku floppt am Montag

Die Dokumentation über den Frankfurter Flughafen, die ursprünglich vom Hessischen Rundfunk produziert wurde, fand am Montagnachmittag nur sehr begrenzte Resonanz beim Fernsehpublikum. Das rund 45 Minuten lange Format, das am 16:15 Uhr-Sendeplatz im Ersten ausgestrahlt wurde, erreichte lediglich 0,36 Millionen Zuschauer – was einem desaströsen Marktanteil von 4,1 Prozent entspricht.

Die Zahlen zeigen deutlich: Das Interesse an solchen Dokus ist zurzeit gering, insbesondere wenn sie in der Nachmittagswiederholungsschiene laufen. Selbst die prominente Kulisse des Frankfurter Flughafens konnte daran nichts ändern. Die Ausstrahlung wurde offenbar weder als unterhaltend noch als informativ genug wahrgenommen, um gegen das starke Konkurrenzprogramm der anderen Sender zu bestehen.


Starker Kontrast: „Sturm der Liebe“ zeigt, was möglich wäre

Zum Vergleich: Bereits kurz vor der Flughafen-Doku lief im Ersten eine neue Episode der beliebten Telenovela „Sturm der Liebe“. Obwohl die Serie aktuell auf die letzte Woche vor ihrer Sommerpause zusteuert – ein Schritt, der in der ARD nicht unumstritten ist – konnte sie mit 0,87 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 11,2 Prozent eine solide Performance abliefern.

Der Unterschied ist frappierend. Mehr als doppelt so viele Zuschauer wie bei der Doku schalteten beim Fürstenhof ein. Für viele stellt sich daher die Frage: Warum gönnt sich die ARD überhaupt eine Sommerpause bei einer so erfolgreichen Marke? Angesichts der aktuellen Sparmaßnahmen innerhalb des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wirkt dieser Schritt zumindest wirtschaftlich fragwürdig – vor allem, wenn man bedenkt, dass der nun entstehende Programmplatz durch „Uralt-Filme“ ersetzt wird, die kaum Quotengarantie mitbringen.


ZDF übernimmt das Ruder – und zwar mit deutlichem Vorsprung

Während Das Erste also auf Sparflamme sendet, gelingt dem ZDF am Montagnachmittag ein regelrechter Quotencoup. Mit der Trödelshow „Bares für Rares“ setzt der Sender seit Jahren auf ein erfolgreiches Format – und wurde erneut belohnt: Ab 15:05 Uhr sahen 1,75 Millionen Zuschauer zu, was in einem Marktanteil von 22,6 Prozent resultierte.

Doch damit nicht genug: Direkt im Anschluss lief ab 16:15 Uhr eine Wiederholung der Krimiserie „Die Rosenheim-Cops“ – und auch diese Sendung punktete auf ganzer Linie. 2,38 Millionen Zuschauer bedeuteten herausragende 27,5 Prozent Marktanteil – ein Wert, von dem Das Erste am selben Tag nur träumen konnte.

Bemerkenswert ist hierbei, dass die „Rosenheim-Cops“, ebenfalls eine Produktion aus dem Hause Bavaria Fiction, wie „Sturm der Liebe“ sind. Während Letztere jedoch in die Sommerpause geschickt werden, zeigt das ZDF, wie man mit kluger Programmpolitik aus demselben Fundus Zuschauerbindung schafft – und Marktanteile verteidigt.


Primetime-Vergleich: Auch hier hat das ZDF die Nase vorn

Nicht nur am Nachmittag, sondern auch am Abend zeigte sich das ZDF deutlich stärker als sein öffentlich-rechtlicher Rivale. Der Film „Versunkene Gräber“, der in der Primetime ausgestrahlt wurde, überzeugte mit 4,05 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 18 Prozent – ein überdurchschnittlich gutes Ergebnis.

Das Erste setzte zeitgleich auf die Produktion „Die einfachen Dinge“, musste jedoch mit 2,96 Millionen Zuschauern und 13,2 Prozent Marktanteil vorliebnehmen. Auch wenn diese Zahlen keineswegs schlecht sind, wurde der Start des Films durch einen zuvor eingeschobenen „Brennpunkt“ verzögert. Die Sondersendung zur Lage im Nahen Osten begann um 20:15 Uhr und erreichte bemerkenswerte 4,76 Millionen Zuschauer, was 21,3 Prozent Marktanteil bedeutete – ein Beweis dafür, dass aktueller, relevanter Journalismus im Ersten weiterhin seine Berechtigung hat.


Sparzwang trifft Programmvielfalt – eine ARD in der Quotenklemme

Die aktuellen Zahlen werfen ein Schlaglicht auf die programmstrategische Schieflage der ARD, insbesondere im Nachmittagsbereich. Während das ZDF mit einer Mischung aus starken Markenverlässlichen Formaten und kluger Wiederholungsplanung punktet, tut sich Das Erste schwer, sein Publikum dauerhaft zu binden.

Ein Hauptgrund dafür ist offenbar der zunehmende Sparkurs. Wiederholungen, Archivmaterial und Dokumentationen, die nicht in der Primetime reüssieren, dominieren zunehmend die Sendeplätze am Nachmittag. Das sorgt für ein uninspiriertes Programmangebot, das den Zuschauer kaum zum Einschalten animiert. Die Konsequenz: sinkende Quoten und eine Verschärfung des Problems.


Fazit: Das Erste sucht nach dem Weg – das ZDF marschiert weiter

Der Montag zeigt in aller Deutlichkeit, wie unterschiedlich die beiden großen öffentlich-rechtlichen Sender derzeit aufgestellt sind. Das ZDF spielt seine Stärken souverän aus – sowohl am Nachmittag mit „Bares für Rares“ und den „Rosenheim-Cops“, als auch am Abend mit hochwertigen Filmproduktionen.

Die ARD hingegen gerät immer stärker unter Quotendruck – nicht nur wegen sinkender Einschaltzahlen, sondern auch, weil ihre Programmentscheidungen zunehmend hinterfragt werden. Die Absetzung erfolgreicher Formate in der Sommerpause, schwach performende Dokus und ein nicht konkurrenzfähiges Nachmittagsprogramm sind Symptome eines tieferliegenden Problems: einer fehlenden programmstrategischen Vision.

Solange dieser Kurs nicht grundlegend überdacht wird, droht das Erste weiterhin, am Zuschauer vorbeizusenden – während das ZDF in aller Ruhe Marktanteile sichert.

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