Ein dramatischer Fall erschüttert Rosenheim: Der angesehene Inhaber eines exklusiven Einrichtungsgeschäfts, Bernd Sommer, wurde beim morgendlichen Joggen auf offener Straße von einem Auto erfasst – seinem eigenen Fahrzeug. Der Aufprall war so heftig, dass Sommer noch am Unfallort seinen Verletzungen erlag. Was zunächst wie ein tragischer Verkehrsunfall aussieht, entpuppt sich bald als hinterhältiger Mord.
Die Kommissare Stadler und Winter übernehmen die Ermittlungen in einem Fall voller Lügen, Intrigen und familiärer Spannungen. Schnell wird klar: Es handelt sich keineswegs um einen Zufall. Der Täter musste Bernd Sommer gut gekannt haben – denn nur jemand, der seine Gewohnheiten kannte, konnte ihn so gezielt abpassen. Der Mord geschah auf freiem Feld, weit entfernt von Zeugen oder Kameras. Doch wer hatte ein Motiv, den erfolgreichen Unternehmer aus dem Weg zu räumen?
Die Ehefrau unter Verdacht
Die erste Person, die ins Fadenkreuz der Ermittlungen gerät, ist Sommers Ehefrau Hannah. Die deutlich jüngere Frau lebte mit Bernd in einer offenbar harmonischen Ehe – doch der Schein trügt. Schnell kommt heraus, dass böse Zungen Hannah Sommer als „schwarze Witwe“ bezeichnen. Gerüchte machen die Runde, sie habe ihren wohlhabenden Ehemann nur wegen seines Vermögens geheiratet. Könnte sie aus Habgier den Mord in Auftrag gegeben oder sogar selbst begangen haben?
Zudem entdecken die Kommissare Hinweise auf eine außereheliche Affäre: Hannah Sommer hatte offenbar ein Verhältnis mit Sascha Huber, einem charismatischen Fitnesstrainer. Gab es Streit um Geld, Eifersucht oder gar gemeinsame Mordpläne? Stadler und Winter verfolgen diese Spur intensiv.
Die Ex-Frau und der Sohn – Profiteure der Lebensversicherung
Doch Hannah ist nicht die Einzige mit einem möglichen Motiv. Auch Yvonne Waldbauer, die Ex-Frau des Opfers, sowie Thomas Sommer, Bernds Sohn aus erster Ehe, rücken in den Fokus der Ermittlungen. Beide stehen auf der Liste der Begünstigten einer erheblichen Lebensversicherung, die Bernd Sommer vor einiger Zeit abgeschlossen hatte. Ein beachtliches Sümmchen würde an Yvonne und Thomas ausgezahlt, nun da der Unternehmer tot ist.
Yvonne behauptet, das Verhältnis zu ihrem Ex-Mann sei zwar distanziert, aber respektvoll gewesen. Doch Nachbarn berichten von heftigen Auseinandersetzungen und Streitigkeiten um Unterhaltszahlungen. Thomas wiederum zeigt sich tief betroffen vom Tod seines Vaters – aber ist das ehrliche Trauer oder nur ein gut gespielter Akt?
Ein besonderes Detail sticht den Ermittlern ins Auge: Thomas hatte sich kürzlich nach einem Kredit erkundigt, da er angeblich finanziell unter Druck stand. Könnte der Tod seines Vaters für ihn ein willkommener Ausweg aus den Schulden gewesen sein?
Der mysteriöse Controller – Nebenhandlung mit Wendung
Währenddessen läuft eine ganz andere Geschichte parallel zur Hauptermittlung. Daniel Donato, Controller der Stadtverwaltung und bekannt für seine sachliche, fast schon trockene Art, möchte seinem Alltag entfliehen und wagt sich unter Menschen. Er hat ein Auge auf Christin Lange geworfen, eine temperamentvolle junge Frau mit einem lebhaften Freundeskreis. Als sich Christin, Donato und ihre Clique zu einem abendlichen Ausflug in eine Bar verabreden, scheint für Donato ein kleiner Traum wahr zu werden.
Doch der Abend entwickelt sich anders, als erhofft. Donato, der sich Hoffnungen auf eine romantische Annäherung gemacht hatte, merkt schnell, dass Christin in ihm eher einen netten Bekannten als einen möglichen Partner sieht. Als dann auch noch ein peinlicher Zwischenfall in der Bar für Unruhe sorgt – Donato stolpert mit einem Tablett voller Getränke –, fühlt er sich bloßgestellt. Die junge Clique lacht, Christin versucht, die Situation zu retten. Doch der Abend endet für Donato enttäuschend. Wird er sich dennoch noch einmal auf Christin einlassen? Oder markiert dieses Erlebnis einen Wendepunkt in seinem sonst so geregelten Leben?
Zurück zum Fall Sommer – ein Netz aus Verdächtigen
Während Donato sein eigenes kleines Drama durchlebt, ziehen Stadler und Winter die Schlinge um die Verdächtigen enger. Jeder einzelne aus Sommers Umfeld scheint ein Geheimnis zu verbergen – und fast jeder hätte einen Grund gehabt, ihn aus dem Weg zu räumen. Die Spurensicherung hat inzwischen ergeben, dass das Fahrzeug von Bernd Sommer eindeutig manipuliert wurde. Die Bremsleitungen wurden durchtrennt – der Wagen war ferngesteuert auf Kollisionskurs gebracht worden. Ein klares Zeichen für einen geplanten Mord.
Die Kommissare stoßen schließlich auf einen entscheidenden Hinweis: Eine Überwachungskamera, die ursprünglich als defekt galt, liefert nach technischer Überarbeitung ein undeutliches Bild eines Mannes in Joggingkleidung, der sich zur Tatzeit auffällig in der Nähe des Wagens bewegte. Nach eingehender Analyse erkennt man Sascha Huber – Hannahs Liebhaber. Hat er aus Liebe zu Hannah gehandelt? Oder hat er sie vielleicht sogar erpresst?
Ein Verhör mit Huber bringt überraschende Wendungen: Er streitet zunächst alles ab, gerät dann aber ins Schwitzen, als die Ermittler mit neuen Beweisen aufwarten. Schließlich bricht er zusammen und gesteht, am Tatort gewesen zu sein – aber nur, um Hannah Sommer zur Rede zu stellen. Laut seiner Aussage hatte sie ihm Geld versprochen, wenn er ihr dabei helfe, sich von ihrem Mann zu „befreien“. Doch als Huber merkte, dass es ernst wurde, habe er sich zurückgezogen.
Der letzte Puzzlestein
Einige Details in Hubers Aussage bringen Stadler und Winter schließlich auf die richtige Spur. Hannah Sommer, die stets betont hatte, mit dem Tod ihres Mannes nichts zu tun zu haben, wird erneut verhört – diesmal konfrontiert mit den Aussagen ihres Liebhabers und neuer Beweise. Schließlich gesteht sie, den Mord geplant zu haben, allerdings mit der Absicht, es wie einen Unfall aussehen zu lassen. Die finanzielle Unabhängigkeit durch die Erbschaft und Lebensversicherung war ihr Ziel – ein neues Leben, frei von der Kontrolle ihres älteren Ehemannes.
Hannah Sommer wird festgenommen. Sascha Huber wird als Mitwisser angezeigt. Thomas Sommer und Yvonne Waldbauer werden von allen Verdächtigungen entlastet, obwohl das Verhältnis innerhalb der Familie durch die Ereignisse stark erschüttert bleibt.
Fazit
Ein tragischer Todesfall, ein Netz aus Lügen und Eifersucht, eine “schwarze Witwe” und ein Fall, der beweist, dass unter der Oberfläche bürgerlicher Idylle oft dunkle Abgründe lauern. Dank der akribischen Ermittlungsarbeit von Stadler und Winter wurde ein kaltblütiger Mord aufgedeckt – und ein weiteres Kapitel im scheinbar ruhigen Rosenheim zu den Akten gelegt.