Sie lachen, sie lieben, sie zeigen Stärke – doch hinter dem öffentlichen Leben von AWZ-Star André Dietz und seiner Frau Shari verbirgt sich ein Alltag voller Herausforderungen, Hingabe und Sorgen, die nur wenige nachvollziehen können. Die Familie Dietz lebt mit einer Belastung, die über das Vorstellbare hinausgeht – und sie sprechen nun offen darüber: Ihre Tochter Mari leidet am Angelman-Syndrom, einer seltenen genetischen Erkrankung, die das Leben der Familie grundlegend verändert hat.
Eine Diagnose, die alles veränderte
Es war ein Moment, der das Leben von Shari und André in zwei Teile teilte: Davor – und danach. Als ihre Tochter Mari gerade einmal knapp zwei Jahre alt war, erhielten sie die erschütternde Diagnose: Angelman-Syndrom. Ein seltener Gendefekt, bei dem das 15. Chromosom betroffen ist und der sich durch eine massive Verzögerung der geistigen und körperlichen Entwicklung äußert.
Mari wird nie sprechen, nie selbstständig leben können. Sie lacht oft, scheinbar grundlos – eines der bekanntesten Symptome der Erkrankung. Und doch ist dieses Lächeln auch ein Schutzschild, ein tröstlicher Funke in einem Alltag, der sonst häufig von Pflege, Sorgen und Ängsten geprägt ist.
Pflegestufe 5 – die höchste Stufe
„Unsere Tochter hat jetzt Pflegestufe fünf“, sagt Shari Dietz im RTL-Interview mit klarer Stimme. Doch hinter dieser Klarheit steckt tiefe Erschöpfung. Die Pflegestufe fünf ist das Maximum in der deutschen Pflegeeinstufung – mehr Unterstützung durch den Staat gibt es nicht. Doch was bedeutet das im Alltag? „Wir sind die Pfleger in Person“, erklärt Shari. Rund um die Uhr ist einer von ihnen für Mari da – es gibt keine Pausen, keine Wochenenden, keinen Urlaub. Sie füttern sie, waschen sie, wickeln sie, begleiten jeden Schritt. Ein Leben im Dienste der Fürsorge.
Und dennoch: Sie klagen nicht. Stattdessen öffnen sie ihre Türen, teilen ihre Geschichte – und geben damit anderen betroffenen Familien eine Stimme, die oft im Verborgenen bleiben muss.
Zwischen Dankbarkeit und Angst
Trotz aller Belastung betonen Shari und André immer wieder, wie sehr sie Mari lieben. „Es ist unglaublich, wie sie sich entwickelt. Sie wird stärker, größer, und es ist wunderschön, das zu erleben“, sagt Shari sichtlich bewegt. Doch das Älterwerden ihrer Tochter bringt auch neue Sorgen mit sich.
André Dietz, bekannt aus „Alles was zählt“, spricht in einem Moment der Nachdenklichkeit einen Punkt an, der vielen Eltern mit behinderten Kindern schwer im Magen liegt: „Was passiert mit Mari, wenn wir nicht mehr da sind?“ Diese Frage, so simpel sie klingt, hat existenzielle Bedeutung. Wer wird für Mari sorgen, wenn sie selbst alt sind, wenn sie körperlich nicht mehr in der Lage sind, den Fulltime-Pflegejob zu übernehmen? Ein Alptraum, der viele Nächte raubt.
Kein Drehbuch – sondern echtes Leben
Was André und Shari leisten, kann kein Drehbuch schreiben. Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt zwischen Hoffnung, Resilienz und der stetigen Konfrontation mit den eigenen Grenzen. Doch das Paar bleibt nicht in der Opferrolle. Mit Offenheit und Mut zeigen sie, dass es möglich ist, Trost und Kraft in der Liebe zur eigenen Tochter zu finden – auch wenn der Weg unendlich steinig scheint.
Gerade André nutzt seine Bekanntheit, um auf das Thema aufmerksam zu machen. In Formaten wie der RTL-„Herbstresidenz“ kämpft er für mehr Lebensfreude im Alter – und gleichzeitig thematisiert er immer wieder die Herausforderungen von Familien, die mit schweren Erkrankungen leben müssen. Das ist mehr als Engagement, das ist eine Herzensangelegenheit.
Die größte Sorge: Maris Zukunft
Wenn man mit Shari und André spricht, wird eines besonders deutlich: Ihre größte Angst ist nicht die tägliche Pflege, die körperliche Belastung oder die emotionale Erschöpfung. Es ist die Ungewissheit, was mit Mari passiert, wenn sie selbst nicht mehr für sie da sein können. Wer wird sie dann füttern? Wer wird sie trösten, wenn sie nachts aufwacht? Wer kennt ihre Eigenheiten, ihre kleinen Gesten, die man nur versteht, wenn man sie seit Jahren begleitet?
Diese Sorge ist es, die ihnen das Herz zuschnürt – und gleichzeitig die Kraft gibt, jeden Tag aufs Neue alles für ihre Tochter zu geben.
Ein Appell an die Gesellschaft
Indem Shari und André Dietz ihre Geschichte teilen, tun sie mehr als nur informieren – sie sensibilisieren, geben einen tiefen Einblick in ein Leben, das viele nicht sehen. Ein Leben, das nicht perfekt ist, aber voller Liebe. Sie wünschen sich mehr Unterstützung für Familien wie ihre. Mehr Verständnis, mehr politische Aufmerksamkeit, mehr Hilfsangebote. Denn was sie leisten, sollte kein Einzelfall sein – sondern als gesellschaftliche Verantwortung anerkannt werden.
Fazit: Mut, der bewegt
Shari und André Dietz sind Vorbilder, nicht weil sie stark sein wollen – sondern weil sie stark sein müssen. Sie lieben ihre Tochter, sie kämpfen für sie – Tag für Tag. Und sie erinnern uns daran, wie wichtig es ist, hinter den Kulissen der schönen Fernsehwelten auch die echten Geschichten zu sehen.
Denn manchmal ist das größte Drama nicht das im Drehbuch – sondern das, was das Leben selbst schreibt.