Ein harmloser Besuch in der Praxis – und doch der Beginn einer Kette tragischer Ereignisse, die nicht nur Martin Gruber an seine Grenzen bringen, sondern auch die Frage aufwerfen: Wie viel Wahrheit kann man ertragen?
Es beginnt wie so oft: Ein Wanderer, etwa Mitte 50, betritt die Praxis in Ellmau. Sein Name: Heinrich Reimann, allein unterwegs, höflich, zurückhaltend – und mit diffusen Symptomen. Kopfweh, Schlaflosigkeit, Herzrasen. Martin Gruber hört genau hin, stellt Fragen, tastet nach einem möglichen neurologischen Auslöser ab. Doch die medizinischen Befunde sind widersprüchlich. Ein Fall wie viele andere? Ganz und gar nicht.
Ein Patient, der nicht auffindbar ist
Als Martin weitere Unterlagen anfordert und ein Blutbild machen lässt, fällt ihm etwas Ungewöhnliches auf: Die Krankenkasse kennt keinen Heinrich Reimann. Auch die Adresse, die er angibt, existiert nicht. Martin wird misstrauisch – doch bevor er reagieren kann, geschieht das Unfassbare: Reimann bricht in der Praxis zusammen. Reanimation, Notarzt, Klinik – alles kommt zu spät. Der Mann stirbt noch auf dem Weg nach Innsbruck.
Ein Todesfall, der Wellen schlägt
Die Polizei wird eingeschaltet. Martin ist gezwungen, eine ärztliche Erklärung abzugeben, wird befragt, sein Umgang mit dem Patienten wird überprüft. Für kurze Zeit steht er sogar unter Verdacht, einen medizinischen Fehler gemacht zu haben – ein Szenario, das für ihn als Arzt zutiefst erschütternd ist.
Doch bald stellt sich heraus: Reimann war kein gewöhnlicher Patient. In seiner Jackentasche finden sich alte Dokumente, die auf eine psychiatrische Klinik in der Schweiz verweisen – mit einem anderen Namen: Stefan Held.
Lilli macht eine schockierende Entdeckung
Während Martin um seinen Ruf kämpft, beginnt Lilli, auf eigene Faust zu recherchieren. Sie hat Zugang zu alten Patientenakten und stößt auf einen längst vergessenen Fall: Vor über 25 Jahren gab es in Innsbruck eine Serie von mysteriösen Todesfällen in einem Pflegeheim – die nie aufgeklärt wurden. Ein gewisser Stefan Held war damals Verdächtiger, verschwand jedoch spurlos.
Hat er unter falschem Namen jahrelang in der Anonymität gelebt – bis ihn seine Vergangenheit einholte?
Die Schatten der Vergangenheit
Martin hadert mit sich selbst: Hat er einen Mörder behandelt, ohne es zu wissen? Hätte er den Tod verhindern können? Und was bedeutet das alles für seinen Beruf, für sein Vertrauen in Menschen? Die Folge zeigt einen Arzt am psychischen Limit, einen Mann, der gelernt hat, Leben zu retten – aber nie darauf vorbereitet war, einem Täter so nahe zu kommen.
Auch in der Gemeinde wird getuschelt. Einige Patienten meiden die Praxis, andere stellen offene Fragen. Es ist Karin, die Martin in dieser Phase auffängt – obwohl ihre Beziehung selbst am Wanken ist.
Ein emotionales Finale mit Gänsehaut-Garantie
Am Ende der Episode besucht Martin das Grab des Verstorbenen – ganz allein. Er legt keine Blumen nieder, nur einen Zettel mit den Worten:
„Ich hätte dir helfen können – wenn du es gewollt hättest.“