Wie heilt man ein Trauma, das nie ausgesprochen wurde? In dieser Folge beginnt Kathrin Globischs innerer Kampf – und wir erleben, wie tief das Thema „Vererbung von Angst“ gehen kann.
„Angstbesetzt“ ist mehr als nur ein Folgentitel. Es ist ein Zustand. Ein Gefühl, das sich durch jede Szene zieht. Vor allem bei Dr. Kathrin Globisch, die in dieser Folge mit voller Wucht von ihrer Vergangenheit eingeholt wird.
👩👧 Generationenübergreifendes Trauma
Was passiert, wenn ein Trauma nie verarbeitet wird? Wenn man schweigt – aus Scham, aus Schmerz, aus gesellschaftlichem Druck? Diese Folge gibt eine eindringliche Antwort: Es bleibt im Raum. Es färbt Beziehungen. Es prägt auch jene, die nicht direkt betroffen waren – wie Kathrins Tochter Hanna.
Kathrin hat ihrer Tochter nie von dem Übergriff vor 17 Jahren erzählt. Vielleicht aus Angst, ihr das Vertrauen in die Welt zu nehmen. Vielleicht, weil sie dachte, sie hätte es „im Griff“. Doch das Schweigen war trügerisch.
Als Hanna nun selbst Opfer eines möglichen Übergriffs wird, erkennt Kathrin: Das Schweigen schützt niemanden. Es macht verwundbar.
🧑⚕️ Die Klinik als Spiegel der Seele
Die Sachsenklinik ist nicht nur medizinischer Schauplatz – sie ist Symbol: Für Ordnung, Kontrolle, Rationalität. Doch genau diese Struktur beginnt zu bröckeln, als die Angst überhandnimmt.
Kathrins Kolleg*innen – allen voran Dr. Roland Heilmann – versuchen, ihr Halt zu geben. Doch was kann man sagen, wenn das eigene Kind im OP liegt und man nicht weiß, was passiert ist?
📉 Emotionales Tief, beruflicher Zusammenbruch?
Kathrin will arbeiten, sich ablenken – doch sie ist nicht mehr funktionsfähig. Als sie mitten in einer Visite zittert und keine klare Antwort geben kann, wird klar: Diese Frau braucht Hilfe. Jetzt.
Und das ist das Besondere an dieser Folge: Sie zeigt, dass auch die stärksten Figuren zusammenbrechen können – und dass genau dieser Moment kein Zeichen von Schwäche, sondern von Menschlichkeit ist.
🧩 Verdrängung ist keine Lösung
Im Gespräch mit ihrer Therapeutin – eine Szene voller Intimität – gibt Kathrin zu, dass sie glaubte, „darüber hinweg“ zu sein. Dass sie die Erinnerungen in eine Schublade gesteckt habe. Doch jetzt ist die Schublade offen. Und mit ihr all die Gefühle, die sie jahrelang unterdrückt hat.
„Ich wollte nie, dass Hanna wird wie ich“, flüstert sie. Doch vielleicht ist genau das der Weg: Ehrlich sein. Reden. Weitergeben, was man selbst nicht bekommen hat.
💭 Fazit Artikel 2: Mut zur Verletzlichkeit
Diese Folge ist ein Plädoyer für Offenheit, für das Aussprechen von Schmerz – auch nach Jahren. Sie zeigt, dass Verletzlichkeit kein Nachteil ist. Und dass wahre Heilung erst beginnt, wenn man die Angst zulässt. Und teilt.