Bruno ist genervt. Richtig genervt. Was als ein ganz normaler Arbeitstag im Möllers beginnt, verwandelt sich in ein einziges logistisches Desaster. Während DJ Malone gerade zu Gast ist und die Stimmung im Laden eigentlich auf Hochtouren laufen sollte, wird Bruno zum unfreiwilligen Paketboten für Rick – und das bringt das Fass zum Überlaufen.
Rick, seit seinem Stimmverlust ohnehin auf Hilfe angewiesen, hat eine neue Form der Ablenkung entdeckt: Online-Shopping. Und zwar im großen Stil. Pakete treffen im Minutentakt ein, stapeln sich hinter der Bar, blockieren Tische und Wege. Für die Gäste ist das längst nicht mehr lustig, und für Bruno bedeutet das: Multitasking zwischen Cocktailmixen, Bestellannahme und Paketverwaltung.
Bruno schluckt zunächst noch. Rick ist sein Freund. Er will helfen. Doch irgendwann reicht es ihm. Zwischen zwei Gin Tonics stellt er Rick zur Rede – laut, direkt und völlig überfordert. “Such dir ein Hobby!” schleudert er ihm entgegen. “Irgendwas, das nicht ständig an meiner Tür klingelt!”
Die Szene bleibt nicht unbemerkt. DJ Malone verzieht sich diskret, während einige Stammgäste neugierig zusehen. Rick wirkt getroffen, vielleicht auch ein wenig beschämt. Doch was bleibt Bruno anderes übrig? Seine Grenzen sind erreicht. Und während Rick schweigt, weil er nicht sprechen kann, spricht Brunos Gesicht Bände.
Am Abend, als sich die Lage etwas beruhigt hat, denkt Bruno zurück an den Tag. Vielleicht war er zu hart. Vielleicht aber auch nicht. Er fragt sich: War das heute ein Zeichen dafür, dass Rick Hilfe braucht, die über Pakete hinausgeht? Ist das Online-Shopping nur ein Ventil für etwas Tieferes?
Was feststeht: Wenn Freundschaft an die Belastungsgrenze gerät, braucht es mehr als eine Entschuldigung. Es braucht Gespräche. Und vielleicht tatsächlich ein gemeinsames Hobby.