In einem kleinen, idyllischen Ort, wo die Zeit stillzustehen scheint und Nachbarn einander beim Vornamen kennen,
erschĂŒttert ein grausamer Mord die friedliche Gemeinde. Bernd HofstĂ€tter, ein angesehener BĂŒrger, ehemaliger
GeschĂ€ftsfĂŒhrer eines florierenden Logistikunternehmens und leidenschaftlicher RosenzĂŒchter, wird tot in seinem
eigenen GewĂ€chshaus aufgefunden â einem Ort, der fĂŒr ihn stets RĂŒckzugsort und Quelle der Ruhe war.
Was auf den ersten Blick wie ein tragischer natĂŒrlicher Tod aussieht, entpuppt sich schnell als kaltblĂŒtiger Mord. Die Gerichtsmedizin bestĂ€tigt: HofstĂ€tter wurde vergiftet. Jemand hat ihm eine tödliche Substanz in den Tee gemischt. Die Kommissare Anton Stadler und Sven Hansen, beide erfahrene Ermittler mit scharfem Instinkt, ĂŒbernehmen den Fall. Schnell wird klar, dass sich hinter der bĂŒrgerlichen Fassade ein Netz aus LĂŒgen, Eifersucht und dunklen Machenschaften verbirgt.
Ein scheinbar perfektes Eheleben
Zuerst nehmen die Ermittler Jana HofstĂ€tter ins Visier â die zweite Ehefrau des Opfers. Die elegante, kultivierte Frau gibt sich tief erschĂŒttert. Mit TrĂ€nen in den Augen beteuert sie, wie sehr sie ihren Mann geliebt habe. âBernd war meine groĂe Liebeâ, sagt sie, âwir hatten PlĂ€ne fĂŒr die Zukunft, wollten reisen, das Leben genieĂen.â Doch Worte allein reichen den Kommissaren nicht. Bald tauchen WidersprĂŒche auf: Warum hat Jana sich kurz vor dem Tod ihres Mannes mit einem Notar getroffen? Und warum versuchte sie, Bankdokumente verschwinden zu lassen?
Ein Sohn mit Groll
Auch Alexander HofstĂ€tter, Bernds Sohn aus erster Ehe, gerĂ€t ins Fadenkreuz. Zwischen Vater und Sohn herrschte ein angespanntes VerhĂ€ltnis. Alexander fĂŒhlte sich von seinem Vater nie wirklich akzeptiert â weder privat noch beruflich. Als talentierter Betriebswirt wollte er in die FuĂstapfen seines Vaters treten, doch Bernd traute ihm die FĂŒhrungsrolle nie zu. Alexander gibt die Spannungen zu, streitet aber jede Beteiligung an einem Mord ab. âIch hatte keinen Grund, ihn zu töten. So schlimm war unser VerhĂ€ltnis auch wieder nichtâ, verteidigt er sich.
Ein gefÀlschtes Testament und eine gefÀhrliche AffÀre
Der Fall nimmt eine dramatische Wendung, als ein neues Testament auftaucht â angeblich von Bernd verfasst, datiert auf wenige Tage vor seinem Tod. In diesem wird Jana zur Alleinerbin erklĂ€rt, Alexander geht leer aus. Die Handschrift wirkt tĂ€uschend echt, doch ein forensisches Gutachten entlarvt das Dokument als FĂ€lschung. Damit geraten Jana und Alexander erneut in den Mittelpunkt. Denn was die Ermittler bald aufdecken, lĂ€sst selbst die erfahrenen Kommissare kurz innehalten: Jana und Alexander hatten eine geheime AffĂ€re. Leidenschaftliche Mails, verschlĂŒsselte Nachrichten und heimliche Treffen lassen keinen Zweifel zu.
Hat das ungleiche Liebespaar gemeinsame Sache gemacht? Wollten sie Bernd aus dem Weg rĂ€umen, um frei zu sein â sowohl finanziell als auch emotional? Der Verdacht liegt nahe. Doch noch fehlen handfeste Beweise.
Ein weiterer VerdĂ€chtiger â dunkle GeschĂ€fte im Verein
Parallel zu den familiĂ€ren Verwicklungen rĂŒckt ein weiterer Mann ins Visier der Ermittlungen: Maximilian Moser, der charmante, aber undurchsichtige GeschĂ€ftsfĂŒhrer des örtlichen RosenzĂŒchtervereins. Moser hatte mit HofstĂ€tter nicht nur eine berufliche Verbindung â sie waren Rivalen im Verein, oft uneinig ĂŒber Finanzierungsfragen und Ausrichtung der Vereinsarbeit. GerĂŒchte machen die Runde, dass Moser Gelder unterschlagen und in die eigene Tasche gewirtschaftet haben soll. Bernd HofstĂ€tter war ihm offenbar auf die Schliche gekommen. War dies das Motiv fĂŒr einen Mord? Hatte Moser Angst, seine BetrĂŒgereien könnten auffliegen?
Bei einer Durchsuchung seines BĂŒros werden verdĂ€chtige Buchhaltungsunterlagen und hohe BargeldbetrĂ€ge entdeckt. Zwar streitet Moser jede Schuld ab, doch seine ErklĂ€rungen wirken wenig ĂŒberzeugend.
Politische NebenschauplĂ€tze â ein Wettlauf um Frau Stockl
WĂ€hrend die Kommissare fieberhaft am Mordfall arbeiten, spielt sich im Rathaus ein kleiner, aber nicht minder spannender Nebenkriegsschauplatz ab. BĂŒrgermeister Karl Schretzmayer, bekannt fĂŒr seine leicht tollpatschige Art, versucht fieberhaft, Frau Stockl â die zuverlĂ€ssige und schlagfertige SekretĂ€rin der Kommissare â fĂŒr seine Gemeinde Ganting zu gewinnen. Seine bisherige Mitarbeiterin will aus LiebesgrĂŒnden wegziehen, und Schretzmayer sieht in Stockl die ideale Nachfolgerin. Charmant und leicht unbeholfen wirbt er um sie.
Doch er ist nicht der Einzige. Auch Frau Lange, bekannt fĂŒr ihren Ehrgeiz und ihre kĂŒhle Effizienz, hat ein Auge auf die Stelle geworfen. Sie bittet Stockl im Vertrauen, ihr bei der Bewerbung zu helfen. Eine delikate Situation, denn eigentlich dĂŒrfte Stockl sich neutral verhalten. Doch es kommt, wie es kommen muss: Das âGeheimnisâ bleibt nicht lange geheim â sehr zum Missfallen von Frau Lange.
Die Auflösung â eine ĂŒberraschende Wahrheit
Als die Ermittlungen weiter voranschreiten, verdichten sich die Hinweise. Doch nicht alles ist so, wie es scheint. Die AffĂ€re zwischen Jana und Alexander war offenbar bereits seit Monaten beendet. Jana fĂŒhlte sich emotional unter Druck gesetzt, Alexander hatte sich zurĂŒckgezogen. Zudem ergibt eine Analyse der Teetasse, dass das Gift nicht zum Zeitpunkt des gemeinsamen FrĂŒhstĂŒcks beigemischt wurde, sondern spĂ€ter â als Bernd allein im GewĂ€chshaus war.
Ein entscheidender Hinweis kommt schlieĂlich von einer unscheinbaren Quelle: einer GĂ€rtnerin, die zufĂ€llig beobachtet hatte, wie Maximilian Moser kurz nach HofstĂ€tters Ankunft das GewĂ€chshaus betrat â mit einer Thermoskanne in der Hand. Die Kommissare konfrontieren Moser mit den Fakten, und schlieĂlich bricht er unter dem Druck zusammen: âEr wollte alles öffentlich machen⊠ich hĂ€tte alles verloren!â, gesteht er.
Fazit â Zwischen Rosen und Rache
Der Mord an Bernd HofstĂ€tter entpuppt sich als Tat aus Angst und Verzweiflung. Nicht Liebe, nicht Habgier, sondern die nackte Angst vor dem sozialen und wirtschaftlichen Ruin trieb Moser zu seiner grausamen Tat. Doch auch die anderen Beteiligten bleiben nicht ungeschoren: Jana und Alexander mĂŒssen sich wegen UrkundenfĂ€lschung und anderer Vergehen verantworten.
Und Frau Stockl? Die entscheidet sich schlieĂlich, lieber im gewohnten Revier zu bleiben â zu viele Geheimnisse, zu viele Bewerber. Doch eins ist sicher: Der kleine Ort wird sich noch lange an den RosenzĂŒchter erinnern â nicht wegen seiner prĂ€chtigen Blumen, sondern wegen des dĂŒsteren Dramas, das sich inmitten ihrer Schönheit entfaltete.