„Ich will nicht heiraten, wenn ich eingesperrt bin.“ – „Dann holen wir die Liebe zu dir.“
Mit diesen Worten beginnt ein Kapitel, das selbst für Alles was zählt unerwartet intensiv ist: Jenny Steinkamp und Justus Albrecht sagen JA – im Gefängnis.
Jennifer Steinkamp sitzt in Untersuchungshaft. Der Raum ist grau, die Stunden zäh, und jede Hoffnung scheint ihr aus dem Körper gewichen. Sie ist umgeben von Frauen, die ihr misstrauen – nicht nur wegen ihrer Herkunft, sondern auch wegen der Aura von Unschuld, die sie umgibt. Denn Jenny ist nicht wie die anderen. Sie ist unschuldig. Eingesperrt von einem perfiden Plan, der von ihrer Doppelgängerin Nina Breuer eingefädelt wurde. Doch es glaubt ihr niemand – nicht einmal die Polizei.
Nur Justus steht zu ihr. Justus, der Mann, der trotz Mauern und Vorschriften an ihrer Seite bleibt. Der zu jedem Besuch erscheint, selbst wenn die Wärterin ihn mit stechenden Blicken daran erinnert, keine Nähe zuzulassen. „Hände weg“, zischt sie. „Sonst können Sie direkt wieder gehen.“ Aber was sie nicht verbieten kann, ist das, was Justus Jenny schenkt: Hoffnung.
Trotz aller Rückschläge hält Justus an seinem Glauben fest. Er wird die Wahrheit ans Licht bringen. Er wird Nina finden. Doch bis dahin möchte er Jenny zeigen, dass sie nicht allein ist – und nicht warten muss, um sein Leben mit ihm zu teilen. Als Jenny an einem besonders düsteren Tag sogar den Besuch ablehnt, überredet sie die Seelsorgerin Martina Schwalm zum Gespräch. Und dort wartet Justus – nicht mit Beweisen, sondern mit einer Frage.
Mitten im Besucherraum, unter Neonlicht und mit Sicherheitsabstand, bittet er sie um ihre Hand. „Ich will dich – ob drinnen oder draußen. Ich will dich – jetzt.“ Die Worte treffen Jenny wie ein warmer Strom durch die Kälte der Realität. Sie sagt Ja. Nicht aus Flucht, nicht aus Angst, sondern aus einem tiefen Bedürfnis, irgendwo noch Mensch sein zu dürfen.
Martina Schwalm, die auch standesamtliche Befugnisse besitzt, führt die Trauung durch. Kein Kleid, kein Schleier, kein Applaus. Aber dafür ein Blick voller Liebe und ein Versprechen, das nicht mal Gitterstäbe trennen können. Die Wärterin ist sichtlich genervt, erlaubt aber die Zeremonie – nicht jedoch, dass Jenny ihren Ehering behalten darf. Justus nimmt ihn an sich. „Ich bewahr’ ihn auf – bis du frei bist.“ Es ist ein stiller Triumph über ein System, das Jenny für schuldig hält, ohne Beweise.
Für Jenny bedeutet die Ehe mit Justus nicht nur emotionale Sicherheit, sondern auch ein Symbol für Widerstand. Sie ist nicht gebrochen. Sie ist nicht allein. Und auch wenn sie sich selbst kaum noch daran glauben kann – vielleicht wird alles doch noch gut.
Doch während die Hochzeit gefeiert wird, auch wenn nur im Herzen, markiert diese Folge vorerst den Abschied von Jenny aus der Serie. Schauspielerin Kaja Schmidt-Tychsen verabschiedet sich in eine wohlverdiente Auszeit. Der 1. Juni ist der letzte Tag, an dem sie in AWZ zu sehen ist – bis Oktober. Die Abwesenheit dieser starken Figur wird spürbar sein, doch ihre Rückkehr ist schon angekündigt. Und mit ihr vielleicht auch die Enthüllung der Wahrheit über Nina Breuer.
Die große Frage bleibt: Wird Jenny frei sein, wenn sie zurückkehrt? Oder wird ihre Rückkehr erst den endgültigen Showdown bringen?
Was bedeutet Liebe unter den härtesten Bedingungen für euch – ist sie stärker als Mauern, als Zweifel, als Schuld?