Ein einziger Anruf – und alles bricht zusammen. In dieser Folge wird Dr. Kathrin Globisch mit ihrer tiefsten Angst konfrontiert: der Ohnmacht einer Mutter.
In der 1093. Folge von In aller Freundschaft, betitelt „Angstbesetzt“, durchbricht ein nächtlicher Anruf die fragile Stille in Kathrin Globischs Welt. Sie rechnet mit ihrer Tochter Hanna, die eigentlich von ihrer Gartenparty abgeholt werden sollte – doch stattdessen meldet sich die Sachsenklinik.
Schock pur: Hanna wurde bewusstlos aufgefunden. Im Blut: K.-o.-Tropfen.
Für Kathrin (Andrea Kathrin Loewig) ist dieser Moment mehr als eine medizinische Notlage – es ist ein emotionaler Super-GAU. Denn sofort bricht sich eine Erinnerung Bahn, die sie jahrelang zu verdrängen versuchte: Ihre eigene Vergewaltigung – vor 17 Jahren. Der gleiche Wirkstoff, dieselbe Hilflosigkeit, dieselbe Angst. Die Geschichte scheint sich zu wiederholen, nur ist es diesmal ihre Tochter, die betroffen ist.
🧠 Eine Mutter zwischen Pflicht und Panik
Kathrin ist Ärztin. Sie kennt die Abläufe. Sie weiß, was zu tun ist. Und doch ist sie in diesem Moment nicht die Ärztin – sondern die Mutter. Die Mutter, die Angst hat, ihr Kind zu verlieren. Die Mutter, die sich schuldig fühlt, nicht genug aufgepasst zu haben. Die Mutter, die sich fragt, ob ihr eigenes Schweigen zur Wiederholung beigetragen hat.
Während die Klinik versucht, professionell mit dem Fall umzugehen, geraten Kathrins Gefühle außer Kontrolle. Sie kann sich nicht distanzieren, nicht rational bleiben. Und genau das macht diesen Moment so ehrlich, so roh, so menschlich.
🔄 Wiederkehr des Traumas
Was „Angstbesetzt“ so besonders macht, ist die Parallelität zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Die Kamera zeigt Rückblenden, fragmentarisch, verschwommen – wie Erinnerungen, die Kathrin überrollen. Ihre eigene Erfahrung mit sexueller Gewalt, das Schweigen danach, die Therapie, die innere Wunde, die nie ganz heilte.
Jetzt steht sie an Hannas Bett. Und fragt sich: Wird Hanna auch diese Wunde tragen müssen? Oder kann sie diesmal den Kreislauf durchbrechen?
🕊️ Und wo bleibt Gerechtigkeit?
Noch wissen die Ärzte nicht, wer Hanna das angetan hat. Cosmo, der sie gefunden hat, gibt nur vage Auskunft. Die Polizei wird eingeschaltet. Und Kathrin schwankt zwischen der Hoffnung, es sei „nur“ ein Unfall – und der Furcht vor der grausamen Wahrheit.
„Ich habe das nicht geschafft, das zu verarbeiten“, sagt sie leise. „Wie soll Hanna das schaffen?“
Ein Satz, der bleibt.
❤️ Emotionale Tiefe: Auch bei Arzu Ritter
Währenddessen reist Arzu Ritter in die Türkei, um ihrer kranken Mutter zu helfen – ein Schritt, der viel Mut und Organisation gekostet hat. Doch vor Ort stellt sie fest: Sie wird nicht gebraucht. Die Realität trifft sie wie ein Schlag – ihre Mutter ist zwar krank, aber nicht hilflos. Die Familie vor Ort kümmert sich längst.
Was für Arzu ein Zeichen der Liebe sein sollte, wird zur Erkenntnis: Manchmal ist Loslassen schwerer als Helfen. Auch das ist ein Schmerz, den man nicht auf einem Röntgenbild sieht.
🩺 Fazit Artikel 1: Ein Meisterwerk emotionaler Ehrlichkeit
Folge 1093 geht unter die Haut. Sie zeigt, wie tief Trauma in uns verwurzelt sein kann – und wie schwer es ist, anderen die gleiche Wunde zu ersparen, die man selbst trägt. Kathrin Globischs Weg wird in dieser Staffel wohl noch lange nicht zu Ende sein.