Es ist ein Tag wie jeder andere in Ellmau, bis eine Gestalt aus der Vergangenheit plötzlich vor Martins Tür steht – Anne. Die Frau, mit der er einst eine Zukunft plante, steht nun geschwächt und blass vor ihm, mit einer Bitte, die sein ganzes Leben auf den Kopf stellen wird.
Nach Jahren des Schweigens ist Anne zurückgekehrt – nicht, um die Vergangenheit aufzuarbeiten, sondern mit einer zutiefst verzweifelten Bitte: Sie leidet an einer seltenen, fortschreitenden neurologischen Erkrankung, für die es keine Heilung gibt. Ihr Zustand wird sich rapide verschlechtern, in wenigen Monaten wird sie nicht mehr selbstständig leben können – und sie hat Angst.
Martin ist erschüttert – nicht nur über die Diagnose, sondern über das, was Anne von ihm verlangt: Sie möchte, dass er sie in die Schweiz begleitet, wo sie in einer auf assistierten Suizid spezialisierten Klinik ihr Leben selbstbestimmt beenden kann. Martin fällt in einen tiefen inneren Konflikt – zwischen seinem ärztlichen Eid, Leben zu retten, und dem Wunsch, dem Menschen, den er einst liebte, Leiden zu ersparen.
Anne ist gefasst, beinahe ruhig. Sie erzählt Martin von den letzten Jahren, von der Diagnose, den Versuchen, gegen die Krankheit zu kämpfen – und von der Gewissheit, dass sie nicht in einem Pflegebett enden will, ohne Kontrolle über sich selbst, ohne Würde. Ihre letzte Hoffnung ist, dass Martin sie begleitet – nicht als Arzt, sondern als der Mensch, dem sie am meisten vertraut.
Martin sucht Rat – bei Vera, bei Lisbeth, bei Dr. Kahnweiler. Jeder hat eine Meinung, aber keine Antwort auf die Frage, die ihn quält: Was ist richtig? Die Gespräche werden emotional, intensiv – und zunehmend einsam. Denn am Ende kann nur er selbst entscheiden.
In einer ergreifenden Szene sitzen Martin und Anne auf der Bank mit Blick auf das Tal. Sie hält seine Hand, ihre Augen klar und voller Frieden. “Ich habe dich nie um etwas gebeten, Martin. Aber das hier… ist mein letzter Wunsch.” Martin kämpft mit den Tränen. Kann er loslassen? Kann er begleiten – bis zum letzten Schritt?
Die Folge endet mit einem offenen Koffer auf Martins Bett. Daneben liegt ein Umschlag mit den Schweizer Klinikunterlagen. Lilli tritt in den Raum, erkennt die Schwere der Situation – und fragt nur: “Fährst du?”
Das Schicksal von Anne liegt in Martins Händen. Wird er es schaffen, das Richtige zu tun – auch wenn es das Schwerste ist?