Von Anfang an das Gesicht der Serie
Marisa Burger ist seit der allerersten Folge dabei und hat mit ihrem markanten Satz „Es gabat a Leich“ – auf Hochdeutsch „Es gäbe da eine Leiche“ – Fernsehkult geschaffen. Ihre Figur Miriam Stockl war mehr als nur eine Nebenrolle – sie war die gute Seele des Polizeipräsidiums, stets hilfsbereit, herzlich und mit feinem Humor. In ihrer Rolle teilte sie den Kommissaren regelmäßig mit, wenn ein neuer Mordfall zu lösen war – ein Running Gag, der zum Markenzeichen der Serie wurde.
Im März 2025 ließ Marisa Burger dann die Bombe platzen: Sie wird die ZDF-Erfolgsserie nach den Dreharbeiten zur 25. Staffel verlassen. Für viele Fans ein Schock, galt die Schauspielerin doch längst als unverzichtbarer Bestandteil des Ensembles. Auch für sie selbst ist der Abschied nicht leicht, wie sie in einem Interview mit ZDFheute zugab.
Ein bewusster Neuanfang
Mit 51 Jahren möchte Marisa Burger neue Wege beschreiten und nicht mit 60 zurückblicken und bereuen, etwas verpasst zu haben. Sie betonte: „Ich möchte mit Würde gehen, weil ich mich noch gerne ausprobieren möchte. Ich möchte wieder andere kreative Sachen machen.“ Dieser Schritt zeugt von Mut und dem Wunsch nach künstlerischer Weiterentwicklung – ein Neuanfang nach einem Vierteljahrhundert in einer einzigen Rolle.
Die Dreharbeiten zur 25. Staffel, einer symbolträchtigen Jubiläumszahl, nutzt sie bewusst als Gelegenheit für diesen Schlussstrich. Ihr Ziel sei es, die letzten Szenen mit ihren Kollegen noch intensiv zu genießen – „bis zur letzten Klappe“, wie sie selbst sagt.
Familiäres Miteinander am Set
Dass dieser Abschied so emotional ausfällt, liegt auch am besonderen Arbeitsklima hinter den Kulissen. Über die Jahre ist aus dem Schauspielensemble und der Crew eine richtige Fernsehfamilie geworden. Wertschätzung und Kollegialität prägen den Alltag am Set der „Rosenheim-Cops“.
Das wird auch in den Reaktionen ihrer Kollegen deutlich. Igor Jeftić, der in der Serie Kriminalhauptkommissar Sven Hansen spielt, war tief betroffen, als er von Burgers Ausstieg erfuhr. „Für mich ist es ein Schocker, weil eine zentrale Figur und eine geile Schauspielerin geht und es wird schwer, da einen Ersatz zu finden“, sagte er offen. Die beiden verbindet zudem eine langjährige Freundschaft – bereits in der Schauspielschule lernten sie sich kennen. Seit über 30 Jahren seien sie enge Kollegen und Freunde, wie Burger lachend ergänzt.
Auch andere Kollegen wie Max Müller (Michi Mohr) und Dieter Fischer (Anton Stadler) zeigten sich bewegt über den bevorstehenden Verlust einer solch wichtigen Kollegin. Für viele am Set bedeutet der Abschied nicht nur das Ende einer Zusammenarbeit, sondern auch den Verlust einer Freundin.
Humor bis zum Schluss
Trotz aller Wehmut bleibt der Humor ein fester Bestandteil der Produktion. Während eines Interviews scherzten Burger und ihre Kollegin Ursula Maria Burkhart (Marianne Grasegger) über den Umstand, dass Igor Jeftić ein Jahrgang unter Marisa Burger war – im echten Leben. In der Serie jedoch spielt er den Kriminalhauptkommissar, während sie „nur“ die Sekretärin ist. „Das ist doch ungerecht“, meint Burger lachend und zeigt damit noch einmal, wie viel Leichtigkeit sie in ihre Rolle und den Set-Alltag eingebracht hat.
Die Frage nach der Nachfolge
Eine der spannendsten Fragen, die sich nun stellt: Wer wird in die Fußstapfen von Miriam Stockl treten? Bislang gibt es noch keine offizielle Entscheidung, wer die Nachfolge übernehmen wird – oder ob überhaupt eine neue Figur in ähnlicher Rolle eingeführt werden soll. Produzentin Elisabeth Villotti betonte, dass man zunächst Marisa Burger einen würdevollen Abschied ermöglichen wolle. Bis Herbst steht sie noch für ihre letzte Staffel vor der Kamera. Erst danach wolle man sich Gedanken über die Zukunft machen. Für das Jahr 2026 seien die Planungen zwar bereits angelaufen, doch konkrete Aussagen über eine Nachfolge könne man aktuell noch nicht treffen.
Ein Abschied mit offenem Ende
Wie es für Marisa Burger persönlich weitergeht, steht ebenfalls noch nicht endgültig fest. Klar ist nur: Sie möchte offen bleiben für neue kreative Projekte. Vielleicht Theater, vielleicht Film – ihre Neugier ist ungebrochen. Sie selbst sagt: „Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine neue.“ Noch bis Ende Oktober will sie sich voll und ganz auf ihre verbleibenden Drehtage bei den „Rosenheim-Cops“ konzentrieren.
Ihre letzte Szene ist für viele Kollegen und Fans wohl mehr als nur eine Klappe – sie ist der Schlusspunkt unter eine Ära. Nach 25 Jahren voller Mordfälle, Humor, Kollegialität und Millionen treuer Zuschauer endet ein Kapitel, das deutsche Fernsehgeschichte geschrieben hat.
Ob es je wieder „Es gabat a Leich“ mit demselben Charme geben wird, bleibt abzuwarten. Fest steht: Marisa Burger hat sich mit ihrer Rolle als Miriam Stockl ein Denkmal gesetzt – und das Herz der Zuschauer im Sturm erobert.