Für viele Fans ist es kaum vorstellbar: Nach einem Vierteljahrhundert verabschiedet sich Marisa Burger, die seit Beginn der Serie im Jahr 2001 die beliebte Polizeisekretärin Miriam Stockl verkörperte, von der Erfolgsserie „Die Rosenheim-Cops“. Mit ihrem scharfen Humor, ihrer unverwechselbaren Art und vor allem ihrem legendären Satz „Es gabat a Leich“ wurde sie nicht nur zu einem Markenzeichen der Serie, sondern auch zu einem Stück deutscher Fernsehgeschichte. Nun aber steht der Abschied unmittelbar bevor – und für Burger ist dieser Schritt mit vielen Emotionen verbunden.
Ein Urgestein der Serie tritt ab
Seit mehr als zwei Jahrzehnten war Marisa Burger das Gesicht des Polizeisekretariats im Rosenheimer Kommissariat. Ihre Figur, die resolute, aber stets warmherzige Miriam Stockl, war bei Zuschauern beliebt, weil sie einerseits schlagfertig und manchmal streng war, andererseits aber immer ein offenes Ohr und Mitgefühl für die Kommissare und ihre Sorgen zeigte.
Vor allem aber wurde Stockl für ihren ikonischen Spruch berühmt: „Es gabat a Leich“. Mit diesen drei Worten eröffnete sie unzählige Mordfälle, die im Laufe der Jahre in Rosenheim zu lösen waren. Für viele Zuschauer:innen ist dieser Satz längst ein festes Ritual geworden – ein Signal, dass eine neue spannende Folge beginnt.
Umso größer war die Bestürzung, als Burger im Juli dieses Jahres offiziell ihren Ausstieg bekanntgab. Die 52-Jährige erklärte, dass sie nach 25 Staffeln einen Schlussstrich ziehen und neue Wege gehen möchte.
21 Folgen bleiben noch
Ganz müssen sich die Fans allerdings noch nicht von Miriam Stockl verabschieden. Zunächst gibt es noch 21 weitere Episoden, in denen sie im Mittelpunkt des Kommissariats steht. Die 25. Staffel wird somit die letzte mit Burger sein. Am 14. Oktober fällt für die Schauspielerin die letzte Klappe am Set. Schon jetzt weiß sie, dass ihr dieser Tag sehr schwerfallen wird: „Ich werde bestimmt wahnsinnig weinen, wenn es soweit ist. Und ich werde mich natürlich bei meinem wunderbaren Team bedanken – für diese großartigen 25 Jahre.“
Allein der Gedanke an den Abschied bereite ihr Gänsehaut, verriet sie in einem Interview. „Es ist ein schwerer Schritt, aber man muss auch wissen, wann es Zeit ist, zu gehen und einen würdevollen Abgang zu machen.“
Persönliche Pläne nach dem Serienausstieg
Doch Burger schaut nicht nur wehmütig zurück, sondern auch nach vorn. Nach dem Ende ihrer Zeit bei den „Rosenheim-Cops“ will sie sich privaten Projekten widmen. Gemeinsam mit ihrem Mann Werner Müller, der kürzlich in Pension gegangen ist, renoviert sie ein Bauernhaus im Salzburger Land. Das Paar plant, dort einen Teil seiner Zeit zu verbringen. „Wir haben uns entschieden, nach Österreich zu gehen. Aber unsere Wohnung in München behalten wir auf jeden Fall“, betont die Schauspielerin.
Für sie ist es nichts Neues, dass sie und ihr Partner nicht immer unter demselben Dach leben – dieses Modell habe sich schon in der Vergangenheit bewährt.
Neue berufliche Horizonte
Auch beruflich möchte sich Burger neu erfinden. „Ja, es gibt Angebote“, verriet sie, „aber über ungelegte Eier spricht man nicht.“ Überstürzen will sie nichts, vielmehr möchte sie die Freiheit genießen, neue kreative Wege zu beschreiten. „Ich bin ein Freigeist und brauche diesen Raum, um mich neu zu entfalten.“
Eine Möglichkeit könnte eine Lesereise mit ihrem Buch „Vergiss nie, wie dein Herz am Anfang war: Vom Mut, eigene Wege zu gehen“ sein. In diesem Werk hat sie sich mit persönlichen Themen, Mut und Veränderung auseinandergesetzt – Inhalte, die nun, kurz vor ihrem Serienausstieg, aktueller denn je erscheinen.
Ein schwerer Abschied vom Team
Trotz aller neuen Pläne weiß Marisa Burger schon jetzt, dass sie das Team der „Rosenheim-Cops“ sehr vermissen wird. Über die Jahre ist am Set eine Art Familie entstanden, die weit über berufliche Kollegialität hinausgeht. „Dieses wunderbare Miteinander, die Freundschaften und der besondere Geist am Set – das alles werde ich sehr vermissen“, so Burger.
Gleichzeitig ist sie stolz darauf, so lange ein Teil dieses Erfolgs gewesen zu sein. „Nicht viele Schauspielerinnen können von sich behaupten, eine Rolle über 25 Jahre hinweg verkörpert zu haben.“
Wer folgt auf Miriam Stockl?
Natürlich beschäftigt die Fans auch die Frage, wer künftig den Platz von Miriam Stockl im Polizeipräsidium einnehmen wird. Die Antwort steht bereits fest: Sarah Thonig, die seit 2014 in der Serie die Verwaltungsangestellte Christin Lange spielt, rückt ins Zentrum des Sekretariats.
Thonig ist keine Unbekannte – nicht nur wegen ihrer bisherigen Rolle bei den „Rosenheim-Cops“, sondern auch durch Auftritte in anderen Formaten wie „Sturm der Liebe“, „München Mord“ oder „SOKO Stuttgart“. Für sie ist die Übernahme eine große Chance, zugleich aber auch eine Herausforderung: Schließlich tritt sie in die Fußstapfen einer Kultfigur.
Ob sie den legendären Satz „Es gabat a Leich“ fortführen wird, ist noch unklar. Viele Fans vermuten jedoch, dass diese Tradition mit dem Ausstieg von Marisa Burger enden könnte – und genau das sorgt für gemischte Gefühle.
Fans zwischen Vorfreude und Wehmut
In den sozialen Medien äußerten viele Fans ihre Bestürzung über den Ausstieg, aber auch Dankbarkeit für die vielen Jahre, in denen Miriam Stockl Teil ihrer Fernsehabende war. Kommentare wie „Ohne Frau Stockl wird es nicht mehr dasselbe sein“ oder „Ihr Satz gehört einfach dazu“ zeigen, wie sehr sich die Figur in die Herzen der Zuschauer eingebrannt hat.
Gleichzeitig freuen sich die Anhänger:innen darauf, die restlichen Folgen der 25. Staffel zu genießen und Marisa Burger noch einmal in Bestform zu erleben.
„Die Rosenheim-Cops“ laufen weiter
Für die Serie selbst ist Burgers Ausstieg ein Einschnitt, aber kein Ende. Mit stabilen Quoten und einer treuen Fangemeinde wird das Format auch nach der 25. Staffel fortgesetzt. Wer die Wartezeit bis zur Ausstrahlung der neuen Folgen überbrücken will, kann sich mit Wiederholungen trösten: Montags bis freitags um 16:10 Uhr zeigt das ZDF ältere Episoden, ebenso dienstags zur Prime Time um 19:25 Uhr. Zusätzlich stehen viele Folgen auch im Stream auf Joyn zur Verfügung.
Ein Kapitel endet, eine neue Reise beginnt
Marisa Burgers Abschied ist zweifellos ein Meilenstein in der Geschichte der „Rosenheim-Cops“. Mit ihr geht eine Ära zu Ende, die die Serie entscheidend geprägt hat. Doch so schwer der Abschied fällt, so deutlich wird auch: Für die Schauspielerin ist es Zeit, neue Türen zu öffnen – sowohl privat als auch beruflich.
Ob sie künftig auf der Bühne, in neuen Fernsehrollen oder auf einer Lesereise zu sehen sein wird, bleibt spannend. Sicher ist jedoch, dass ihr Vermächtnis als Miriam Stockl und ihr Kultsatz „Es gabat a Leich“ unvergessen bleiben werden.