Diese Episode der Sachsenklinik ist eine Achterbahn zwischen Heiterkeit, medizinischem Ernst und persönlichen Krisen – ein Balanceakt zwischen Lachen und Leid.
Ein Clown zieht ein – und bricht zusammen
Die Klinik erhält Besuch von Abbaro, einem sogenannten „Klinikclown“, der im Rahmen der Feelgood-Wochen für gute Stimmung sorgen soll. Anfangs reagiert das Personal skeptisch, manche spöttisch: „Wollen die jetzt auch regeln, wann wir lachen?“ Doch bevor Abbaro richtig loslegen kann, bricht er während eines Auftritts in der Cafeteria vor Publikum zusammen.
Die Diagnose nach den ersten Untersuchungen: Nierensteine und eine funktionslose Schrumpfniere. Der Clown, der andere zum Lachen bringen soll, wird plötzlich selbst zum schwerkranken Patienten.
Medizinischer Ernstfall: Nierenversagen droht
Dr. Kaminski und Dr. Globisch übernehmen die Behandlung. Abbaros rechte Niere ist voller Steine, die linke nahezu funktionslos. Ohne Eingriff droht akutes Nierenversagen.
- Zunächst versucht man, die Steine konservativ auszuschwemmen.
- Parallel muss sein Bluthochdruck dringend gesenkt werden.
- Schließlich erleidet er eine Steineinklemmung und kollabiert. Eine Not-OP rettet ihm das Leben.
Doch das medizinische Problem ist nur die eine Seite – der Druck von außen wächst.
Druck von oben: Der Vorstand kommt
In zwei Tagen erwartet die Klinik hohen Besuch: den Abaris-Vorstand, der den Clown eigentlich in Aktion erleben will. Klinikleiterin Marquardt sieht darin eine Chance, die Sachsenklinik ins rechte Licht zu rücken. Als sich herausstellt, dass Abbaro ausfällt, beginnt die fieberhafte Suche nach einem Ersatz-Clown.
- Assistent Mantal versucht mit allen Mitteln, jemanden zu überreden: erst Sozialstundenableister Has, dann Pfleger Brenner.
- Beide lehnen ab – aus Scham, Angst oder weil sie im Pflegeplan unabkömmlich sind.
- Brenner willigt zwar kurzzeitig ein, wird aber wieder aussortiert, da die Leitung es für unprofessionell hält, Pflegekräfte „nebenbei“ Clown spielen zu lassen.
Zwischen Klinikalltag, Bürokratie und Prestigedruck wird deutlich: Hier geht es längst nicht mehr um Humor, sondern um Macht und Ansehen.
Zwischenmenschliche Turbulenzen
Parallel dazu laufen weitere Handlungsstränge:
- Sozialstundenableister Chris Has kämpft mit seiner schwierigen Familiensituation. Sein Stiefvater ist Alkoholiker, die Geschwister überfordert. Als er Chris bittet, ihn zu einer Therapie zu begleiten, gerät er in Konflikt mit seiner Nacharbeitspflicht. Am Ende bekommt er Rückhalt, aber die Spannung bleibt.
- Dr. Roland Heilmann befindet sich nach einem Herzstillstand in Reha-Vorbereitung. Er sträubt sich gegen psychologische Begleitung, will möglichst schnell zurück in den Klinikalltag. Doch seine Familie und Freunde fordern ihn auf, die Reha ernst zu nehmen. Zwischen Pflichtgefühl und Selbstfürsorge schwankt Roland – und zeigt, wie schwer es Ärzten fällt, selbst Patienten zu sein.
- Schwester Julia steht zwischen den Fronten: Sie soll Chris Has beaufsichtigen, gleichzeitig aber Mantal Paroli bieten, der sie in Machtspielchen verwickeln will. Julia bleibt menschlich, gerät aber selbst unter Druck.
Abbaro zwischen Bühne und Bett
Der Clown selbst offenbart in Gesprächen mit den Ärzten, dass sein Leben aus der Bahn geraten ist:
- Seine Ehe zerbrach, nachdem er untreu war.
- Seitdem tingelt er durch Kliniken, oft mit dem Gefühl, nur noch auf der Bühne zu existieren.
- Trotz seiner Krankheit will er auftreten, weil er sich ohne die Bühne wertlos fühlt.
Kaminski jedoch bleibt hart: Gesundheit zuerst. Doch Abbaro kann das schwer akzeptieren.
Eskalation: Zusammenbruch und Not-OP
Als ein großer Stein den Harnleiter blockiert, kollabiert Abbaro erneut. Unter starken Schmerzen wird er in den OP gebracht. Kaminski entfernt den Stein und stabilisiert den Patienten. Die akute Gefahr ist gebannt – doch klar ist: Ohne langfristige Therapie und konsequente Nachsorge droht er erneut schwer zu erkranken.
Der Vorstandstermin – und der improvisierte Clown
Am Tag des Vorstandbesuchs steht die Klinik ohne offiziellen Clown da. In letzter Minute wird eine Improvisation gestartet: Pfleger Brenner und Teile des Personals treten in die Rolle ein – holprig, aber mit Charme. Der Vorstand bekommt die gewünschte „Humorspritze“, doch intern bleibt ein schaler Nachgeschmack: War es ein Sieg für die Menschlichkeit oder nur eine weitere Anpassung an den Show-Druck von oben?
Emotionale Nachspiele
- Abbaro überlebt und erkennt, dass er sein Leben ändern muss – nicht für die Bühne, sondern für sich selbst. Ob er zurückkehrt, bleibt offen.
- Chris Has bekommt Verständnis für seine private Situation – aber auch die klare Botschaft: Reden hilft mehr als Weglaufen.
- Roland Heilmann verabschiedet sich schweren Herzens in die Reha – mit dem Versprechen, diesmal auf sich selbst zu achten.
- Julia und das Pflegepersonal spüren erneut, wie sehr Bürokratie und Außenwirkung ihre eigentliche Arbeit erschweren.
Fazit
Die Folge zeigt die ganze Spannweite der Serie:
- Humor als Heilmittel – und seine Grenzen.
- Medizinische Dramatik zwischen Nierensteinen, Blutdruck und Herzstillstand.
- Menschliche Tragödien zwischen zerbrochenen Familien, Schuldgefühlen und Hoffnung.
- Klinikinterne Konflikte zwischen Menschlichkeit und wirtschaftlichem Kalkül.
Am Ende bleibt die Erkenntnis: Ein Clown kann Menschen zum Lachen bringen – aber die wahren Dramen spielen sich hinter den Kulissen ab.