„In aller Freundschaft“: Wenn Abschiede zu Wunden werden – Thomas Rühmann über Verluste, Schicksalsschläge und neue Perspektiven

Berlin – Seit über 27 Jahren steht Thomas Rühmann als Dr. Roland Heilmann im Mittelpunkt von „In aller Freundschaft“. Er ist der Fels in der Brandung, die verlässliche Konstante inmitten eines wogenden Meeres aus Emotionen, Dramen und Schicksalsschlägen. Doch während sich die Zuschauer auf seine Präsenz verlassen können, musste Rühmann selbst im Laufe der Jahre immer wieder Abschied nehmen – nicht nur von geliebten Serienfiguren, sondern auch von Kollegen, die das Team für immer verlassen haben.

„Wenn Kollegen sterben, bleibt eine Lücke – und eine Narbe“

In der RBB-Sendung „Der Tag in Berlin & Brandenburg“ zeigte sich Thomas Rühmann von einer ungewohnt verletzlichen Seite. Mit leiser Stimme sprach er über die Schattenseiten seines langjährigen Engagements in der ARD-Serie. „Wenn man so eine Serie macht und dann sterben uns die Kollegen dabei weg, das ist auch hart“, sagte er. Die Emotionen schwingen in seinen Worten mit – ein seltener, intimer Moment, in dem die Fassade des starken Dr. Heilmann bröckelt.

Besonders der Tod von Hendrikje Fitz im Jahr 2016 hinterließ tiefe Spuren. Als Pia Heilmann war sie nicht nur die Serien-Ehefrau von Roland, sondern auch eine enge Vertraute am Set. Ihre Krebsdiagnose und der tragische Verlust schockten nicht nur die Serienfans, sondern auch das Team. Für Rühmann war es ein emotionaler Schlag – plötzlich fehlte eine Säule, die jahrelang fest zum Ensemble gehörte.

Die Schatten des Verlustes: Wenn Erinnerungen zur Last werden

Doch Hendrikje Fitz war nicht der einzige Verlust, der Thomas Rühmann aus der Bahn warf. 2017 verstarb Dieter Bellmann, der als Professor Gert Simoni über Jahre hinweg die Herzen der Zuschauer eroberte. Seine väterliche Strenge und sein feiner Humor machten ihn zu einer unverzichtbaren Figur in der Sachsenklinik. Für Rühmann war Bellmann ein Mentor – ein Mann, der nicht nur vor der Kamera, sondern auch hinter den Kulissen immer ein offenes Ohr hatte.

Zwei Jahre später, 2019, folgte der nächste herbe Rückschlag: Ursula Karusseit, die als Charlotte Gauss den Fürsorgepol der Serie verkörperte, verstarb nach kurzer schwerer Krankheit. Für viele Fans war sie die „Mutter der Sachsenklinik“, eine Figur, die bedingungslose Wärme und Güte ausstrahlte. Mit ihrem Tod verlor die Serie nicht nur eine Darstellerin, sondern ein Herzstück – und Rühmann eine langjährige Kollegin und Freundin.

Zwischen Vergangenheit und Neuanfang: Rühmanns persönliche Reise

Thomas Rühmanns Karriereweg ist geprägt von unerwarteten Wendungen und Neuanfängen. Ursprünglich studierte er Journalistik – ein Beruf, der zunächst so gar nichts mit der Schauspielerei zu tun hatte. Doch die Wendejahre veränderten alles. Rühmann war Anfang 30, als sich die Welt um ihn herum grundlegend wandelte. Die ostdeutsche Theaterlandschaft brach weg, Arbeitslosigkeit drohte. Doch statt aufzugeben, entschied sich Rühmann für einen Neuanfang – und landete in der Sachsenklinik.

„Ich war mit meinen Mitte 30 nicht darauf vorbereitet, dass das auf einmal ein Land wird“, erinnert er sich. Doch im Rückblick betrachtet er diese Phase als Segen: „Es war für mich gut, weil ich einfach mit Ende 30 noch mal neu gucken konnte.“ Und dieser Blickwechsel hat sich ausgezahlt.

Dr. Roland Heilmann: Der Arzt, der alles verloren und alles gewonnen hat

In über 1.000 Folgen hat Thomas Rühmann als Dr. Roland Heilmann mehr durchlebt als so mancher reale Mediziner. Seine Serientochter Alina wurde entführt, seine Ehefrau Pia starb an Krebs, und er selbst überlebte nur knapp einen Flugzeugabsturz. Zuletzt erschütterte ein gezielter Schuss sein Leben – die Kopfverletzung führte zur fast vollständigen Erblindung.

Doch gerade diese Schicksalsschläge machen Roland Heilmann zu einer so vielschichtigen und faszinierenden Figur. Er ist ein Mann, der nicht aufgibt, der trotz aller Rückschläge seinen Patienten und seinen Kollegen Halt gibt. Ein Arzt, der über Jahre hinweg zu einer Art emotionalem Anker für die Zuschauer wurde.

Anders als gedacht, Folge 1647 - 2017 - Folgen - Lindenstraße - Das Erste

Ein Leben für „In aller Freundschaft“ – und kein Ende in Sicht

Obwohl die Verluste schwer wiegen, denkt Thomas Rühmann nicht ans Aufhören. Zu sehr ist er mit der Serie verwachsen, zu groß ist seine Verbundenheit mit der Rolle des Roland Heilmann. Er hat miterlebt, wie sich die Serie über fast drei Jahrzehnte entwickelt hat – von den ersten zögerlichen Schritten 1998 bis hin zur heute erfolgreichsten deutschen Arztserie.

„In aller Freundschaft“ ist längst nicht mehr nur eine Krankenhausserie. Es ist ein Abbild des Lebens – mit all seinen Höhen und Tiefen, Freuden und Verlusten. Und Thomas Rühmann bleibt weiterhin der Fels, der sich den Stürmen stellt. Für ihn gibt es nur eine Richtung: nach vorn.

Fazit:
„In aller Freundschaft“ steht für bewegende Geschichten, große Gefühle und das unaufhörliche Auf und Ab des Lebens. Thomas Rühmann verkörpert als Dr. Roland Heilmann all diese Facetten – und bleibt trotz aller Verluste der unerschütterliche Kern der Serie. Doch auch der stärkste Baum kann durch zu viele Schicksalsschläge ins Wanken geraten. Wie lange wird Roland Heilmann noch kämpfen können? Und wird Rühmann weiterhin die Kraft finden, dem Für und Wider des Lebens in der Sachsenklinik zu trotzen?

Die kommenden Folgen versprechen nicht nur neue dramatische Wendungen, sondern auch einen tiefen Blick in die Seele eines Mannes, der in 27 Jahren fast alles verloren – und gleichzeitig so viel gewonnen hat. „In aller Freundschaft“ ist nicht nur eine Serie – es ist ein emotionales Epos, das uns immer wieder aufs Neue daran erinnert, wie kostbar das Leben ist. Und Thomas Rühmann ist und bleibt sein Herzstück.

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