Die Eröffnung der Volkskunde-Ausstellung in Rosenheim hätte ein gesellschaftliches Ereignis werden sollen. Gäste in Abendgarderobe, Champagner im Foyer – alles lief nach Plan. Bis Marie Hofer im Seitentrakt des Museums eine grausige Entdeckung macht: Sigmund von Holtzbach, Schirmherr der Ausstellung, liegt tot am Boden. Erstochen. Neben ihm – nichts als ein aufgeschlagener Ausstellungskatalog.
Korbinian Hofer und Christian Lind übernehmen den Fall. Erste Spuren deuten auf einen Raubmord: Ein Prunkstück der Ausstellung, ein über 100 Jahre altes Ei, mit Diamanten besetzt, im Wert von über 200.000 Euro, fehlt.
Lind vermutet: Holtzbach hat den Dieb überrascht – und bezahlte mit dem Leben. Doch der Schein trügt. Bei ihren Ermittlungen stoßen die Kommissare auf Dr. Daniel Koch, den Museumsdirektor, der den Toten gut kannte. Offenbar hatte Holtzbach kurz vor seinem Tod einen Streit – mit Martin Lemke, einem angesehenen Anwalt.
Ein Streit ums Geschäft? Das zumindest behauptet Lemke. Doch bald wird klar: Es ging um mehr. Rosemarie Lemke, die Frau des Anwalts, hatte eine Affäre mit dem Opfer. War Eifersucht das wahre Motiv?
Doch dann wendet sich der Fall: Am nächsten Morgen wird das verschwundene Ei gefunden – versteckt in einer Abstellkammer. Nicht weit entfernt vom Tatort. Polizeihauptmeister Mohr bekommt den Auftrag, dem Täter eine Falle zu stellen – und gelingt ein Treffer: Er erwischt Oskar Fleischmann, den Neffen von Holtzbach, beim Versuch, das Ei erneut zu verstecken.
Oskar gesteht – zumindest teilweise. Ja, er hat das Ei gestohlen. Aber seinen Onkel? Den habe er bereits tot vorgefunden. Ein Alibi hat er nicht. Seine Aussagen sind vage. Für Hofer und Lind ist das mehr als verdächtig.
Der Fall scheint gelöst. Doch dann bringt Polizeichef Achtziger Bewegung in die Sache. Er findet heraus, dass Holtzbach kurz vor seinem Tod nicht nur das Testament ändern wollte, sondern auch – ausgerechnet – das Prunk-Ei neu versichern ließ. Auf wessen Namen? Nicht auf sich selbst. Sondern – auf Rosemarie Lemke.
Ein neues Motiv tut sich auf: Finanzielle Absicherung für die Geliebte – und ein klarer Hinweis darauf, dass die Ehe mit Lemke nicht nur zerrüttet war, sondern kurz vor dem Bruch stand. Lemke, der Ehemann, wusste vermutlich mehr, als er zugeben wollte.
Als Lind und Hofer ihn erneut befragen, kippt die Stimmung. Lemke wird nervös. Widersprüche schleichen sich in seine Aussagen. Schließlich – nach einer geschickten Finte von Lind – gesteht Lemke: Er hat von der Affäre erfahren, wurde wütend, konfrontierte Holtzbach auf dem Museumsgang. Es kam zum Streit. In einem Moment der Wut, so sagt er, stieß er zu.
Doch die Ermittler zweifeln: Kein Blut an Lemkes Kleidung, keine eindeutigen Spuren am Tatort. Und das Ei? Hatte er nie berührt.
Ein letzter Hinweis bringt die Wahrheit ans Licht. Oskar, der Neffe, wollte nicht nur das Ei stehlen – er wollte verhindern, dass es in fremde Hände gerät. Er wusste von Holtzbachs Plänen, es Rosemarie zu schenken – und befürchtete, dass damit sein eigenes Erbe gefährdet war. Oskar war vor Ort, beobachtete den Streit – und als Lemke ging, ging er zum Onkel, um ihn zu bedrohen. Der Streit eskalierte. Oskar griff nach dem Messer.
Am Ende gesteht er – widerwillig, aber klar: Es war nicht geplant. Es war Eifersucht. Aber nicht aus Liebe – sondern aus Gier.
Ein fast perfekter Plan – gescheitert an einem Ei, das nicht verschwinden wollte.