Für viele Zuschauerinnen und Zuschauer der beliebten ZDF-Krimiserie Die Rosenheim-Cops war es ein Schock: Marisa Burger, die seit der ersten Stunde als liebenswerte Sekretärin Miriam Stockl mit ihrem bayerischen Charme die Herzen der Fans eroberte, hat ihren Abschied nach einem Vierteljahrhundert angekündigt. Die Schauspielerin, die der Serie zu ihrem Kultstatus verholfen hat, schlägt ein neues Kapitel in ihrem Leben auf – sowohl beruflich als auch privat.
In einem bewegenden Interview sprach die 51-Jährige offen über die Gründe für ihren Ausstieg und gewährte gleichzeitig seltene Einblicke in ihr Privatleben. Dabei offenbarte sie Details über eine schwierige Ehe, emotionale Tiefpunkte und eine späte, aber umso schönere Wende in ihrem Liebesleben.
Die Rolle der Miriam Stockl – ein Publikumsliebling
Seit 2002 war Marisa Burger fester Bestandteil des Ensembles von Die Rosenheim-Cops. Mit ihrer Figur, der temperamentvollen und humorvollen Sekretärin Miriam Stockl, verlieh sie der Serie eine besondere Note – stets hilfsbereit, charmant und mit einem frechen Spruch auf den Lippen. Für viele Zuschauer war sie nicht nur ein Sidekick der Ermittler, sondern das Herzstück des Polizeireviers.
„Ich habe Miriam Stockl mit viel Liebe gespielt. Aber nach 25 Jahren ist es Zeit, neue Wege zu gehen“, sagte Burger in einem Interview. Ihr Entschluss fiel ihr nicht leicht, doch sie verspürt den Wunsch nach Veränderung und mehr Zeit für sich selbst.
Ein Blick hinter die Kulissen: Marisa Burgers privater Lebensweg
Geboren wurde Marisa Burger in Bayern, aufgewachsen ist sie auf dem Land – ein Umfeld, das sie bis heute geprägt hat. Bereits früh entdeckte sie ihre Leidenschaft für die Schauspielerei, doch der Weg ins Rampenlicht war nicht immer einfach. In den 90er Jahren zog sie nach München, wo sie nicht nur beruflich Fuß fasste, sondern auch eine prägende private Beziehung einging – mit Folgen.
In ihrer Autobiografie beschreibt die Schauspielerin offen die Schattenseiten dieser Ehe. „Es begann wie ein Märchen“, erzählt sie. Ihren späteren Ehemann lernte sie in einem Münchner Geschäft kennen, in dem er arbeitete. „Er war so attraktiv. Ich dachte: Den will ich! Aber als Landei erschien er mir unerreichbar.“ Jahre später trafen sich die beiden zufällig in einer Bar wieder – und es funkte. Sie verliebten sich, heirateten, bekamen eine Tochter.
Doch die Beziehung entpuppte sich als toxisch. „Ich versuchte ständig, ihn zu verändern“, erinnert sich Burger. „Ich fühlte mich über Jahre hinweg nicht gesehen, nicht geliebt. Ich verlor mein Selbstbewusstsein, hatte das Gefühl, nicht genug zu sein.“ Nach außen hin wirkte sie stark, aber im Inneren zerbrach sie mehr und mehr.
Die Wende: Ein alter Bekannter bringt Licht ins Dunkel
Der Wendepunkt in ihrem Leben kam, als sie Werner Müller wiedertraf – einen alten Bekannten aus früheren Tagen. In den 90er Jahren hatte sie mit ihrem damaligen Ehemann in unmittelbarer Nachbarschaft zu ihm und seiner Familie gewohnt. Damals war sie noch mit seiner Frau befreundet, doch nach deren Trennung kreuzten sich die Wege erneut.
„Wir trafen uns zufällig wieder – und es war sofort eine Vertrautheit da“, erzählt Marisa Burger. Aus dieser Begegnung entwickelte sich eine tiefe Beziehung, die ihr den Mut gab, sich von ihrem ersten Mann zu trennen. „Es war keine einfache Entscheidung, aber ich habe sie nie bereut.“
Heute ist sie mit Werner Müller verheiratet. Während Marisa Burger weiterhin in München lebt, arbeitet ihr Mann größtenteils in Basel. Die Fernbeziehung funktioniert gut – vielleicht gerade deshalb, weil sich beide auf Augenhöhe begegnen und einander Freiheit lassen.
Abschied mit Wehmut, aber ohne Reue
Der Abschied von den Rosenheim-Cops fällt ihr trotz aller Vorfreude auf neue Projekte nicht leicht. „Die Serie war ein bedeutender Teil meines Lebens. Ich bin mit ihr gewachsen, habe mich weiterentwickelt – als Künstlerin und als Mensch.“ Sie blickt mit Dankbarkeit auf die vielen Jahre zurück und betont, dass sie die Fans, das Team und insbesondere die Figur der Miriam Stockl sehr vermissen wird.
Ob sie sich nun ganz aus dem Schauspielgeschäft zurückzieht, ist noch unklar. Fest steht jedoch: Burger will mehr auf sich selbst hören, sich Zeit für neue künstlerische Herausforderungen nehmen – aber auch für persönliche Projekte. Die Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen und auf ihr Bauchgefühl zu hören, sei für sie heute wichtiger denn je.
Ein starkes Vorbild für viele Frauen
Marisa Burger hat nicht nur mit ihrer Rolle als Miriam Stockl überzeugt, sondern auch durch ihre persönliche Geschichte viele Frauen inspiriert. Ihre Offenheit über emotionale Misshandlungen, Selbstzweifel und den Weg zu einem selbstbestimmten Leben zeigt, dass es nie zu spät ist, alte Muster zu durchbrechen und neu anzufangen.
„Ich habe gelernt, dass man sich selbst lieben muss, bevor man wirklich geliebt werden kann. Heute bin ich bei mir angekommen – mit all meinen Ecken und Kanten“, fasst sie zusammen.
Was bleibt?
Mit dem Abschied von Marisa Burger endet eine Ära bei den Rosenheim-Cops. Doch das Vermächtnis ihrer Figur wird weiterleben – als Symbol für Authentizität, Humor und Stärke. Und vielleicht ist das größte Geschenk, das sie ihren Fans hinterlässt, nicht nur ihre Rolle, sondern ihr Mut, ihr Leben neu zu gestalten.