Es war ein Donnerstagabend wie jeder andere – und doch war es für „Die Spreewaldklinik“ vielleicht der Anfang vom Ende. Die Zahlen sind ernüchternd: Gerade einmal 20.000 Zuschauer in der werberelevanten Zielgruppe (14–49 Jahre) wollten sich die neueste Episode mit dem Titel „Schwarzes Schaf“ ansehen. Ein dramatischer Tiefpunkt für das Sat.1-Format, das ohnehin schon länger mit schwankenden Quoten kämpft.
Mit nur 0,56 Millionen Gesamtzuschauern erreichte die Episode um 19:00 Uhr einen Marktanteil von mageren 3,7 Prozent. Auch erzählerisch blieb die Folge eher blass. Mark (Jan Hartmann) fordert von Lea (Sina-Valeska Jung) einen Liebesbeweis – doch das Publikum wollte davon wenig wissen.
Die Zahlen zeigen, wie schwer es lineare Formate mittlerweile haben, insbesondere bei jungen Zuschauerinnen und Zuschauern. Während „:newstime“ im Anschluss 0,49 Millionen einfahren konnte, war der Schaden bereits angerichtet.
Ganz anders sah es später am Abend für Sat.1 aus: Das Musikquiz „Hast du Töne?“ konnte mit 0,86 Millionen Zuschauern ein solides Comeback feiern. Besonders bei den 14- bis 49-Jährigen war die Show erfolgreich – 9,1 Prozent Marktanteil in dieser Zielgruppe sprechen für sich. Ein Lichtblick, der deutlich macht: Unterhaltung kann noch funktionieren – wenn sie frisch, unterhaltsam und emotional genug ist.
Und „Hits! Hits! Hits! – Die Erfolgsformeln der Musikmacher“ lieferte sogar um 22:55 Uhr stabile 5,2 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen. Nur die Spreewaldklinik wirkte da wie ein Relikt aus einer anderen Zeit.
Was bedeutet das für die Zukunft der Serie? Wird Sat.1 der Klinik weiterhin Sendezeit geben oder ist das Drama um Mark, Lea & Co. bald Geschichte? Die Antwort könnte schon bald auf dem Programmplan stehen.
Wie sollte Sat.1 mit Formaten wie der Spreewaldklinik umgehen: Frisch aufpolieren oder Schlussstrich ziehen?