Nach über zwei Jahrzehnten voller Witz, Charme und kriminalistischem Alltagschaos bricht für die Kultserie „Die Rosenheim-Cops“ eine neue Ära an. Die wohl bekannteste Stimme im Rosenheimer Polizeipräsidium, verkörpert von Marisa Burger als Sekretärin Miriam Stockl, verabschiedet sich nach ganzen 25 Jahren von der Serie. Ihr legendärer Satz „Es gabat a Leich“ ist längst zum geflügelten Wort geworden und hat sich tief in das Gedächtnis der Fans eingebrannt. Doch nun ist offiziell: Die Nachfolge tritt Sarah Thonig an – und mit ihr steht nicht nur ein Generationenwechsel, sondern auch eine Veränderung im Ton der Serie bevor.
Der Kultsatz und sein Abschied
Es war 2001, als Marisa Burger zum ersten Mal als scharfzüngige und zugleich warmherzige Polizeisekretärin auftrat. Damals konnte niemand ahnen, dass sie mit ihrem improvisierten Ausruf „Es gabat a Leich“ Fernsehgeschichte schreiben würde. Der Satz war ursprünglich nicht im Drehbuch vorgesehen, sondern entstand spontan während der Dreharbeiten. Dass er schließlich zum Markenzeichen der Serie wurde, spricht für das Gespür von Burger, der Regie und das Spiel mit bayerischer Authentizität.
Nun, fast ein Vierteljahrhundert später, ist klar: Mit dem Abschied von Miriam Stockl verabschieden sich die Zuschauer:innen wohl auch von dieser ikonischen Redewendung. Sarah Thonig selbst erklärte in einem Interview, dass sie sich niemals anmaßen würde, diesen Satz zu übernehmen. Er sei untrennbar mit Marisa Burger verbunden und könne nicht einfach fortgeführt werden. Damit endet eine Ära, und zugleich öffnet sich Raum für neue kreative Wege.
Sarah Thonig: Vom Empfang ins Herz der Serie
Die 33-jährige Schauspielerin Sarah Thonig ist für die Fans kein unbekanntes Gesicht. Seit 2014 spielt sie die charmante und leichtfüßige Empfangs-Dame Christin Lange, die stets mit einem Lächeln die Türen des Präsidiums öffnete. Dass sie nun in die Rolle der Sekretärin wechselt, wirkt fast wie ein organischer Schritt. Schließlich kennt Thonig das Umfeld, die Figuren und die Stimmung am Set seit über zehn Jahren.
Ab der 26. Staffel rückt sie also „ein paar Türen weiter“ und übernimmt das Büro, das so lange von Frau Stockl geprägt war. Für Thonig bedeutet dieser Rollenwechsel einen enormen Karriereschritt – und für die Serie ein behutsames, aber bedeutendes Signal: Der Generationswechsel wird nicht abrupt, sondern in vertrauten Bahnen vollzogen.
Respekt vor der Kollegin
Trotz aller Freude über die neue Aufgabe betont Sarah Thonig immer wieder den Respekt gegenüber ihrer langjährigen Kollegin. „Was Marisa in den letzten 25 Jahren geleistet hat, ist einfach unglaublich und wahnsinnig bewundernswert“, sagte sie in der Abendzeitung München. Auch wenn die Spekulationen über ihre Nachfolge schon früh aufkamen, habe sie selbst diese Gerüchte lange gar nicht mitbekommen – nicht zuletzt, weil sie soziale Netzwerke meidet.
Sie mache sich keine Illusionen darüber, dass das Publikum den Vergleich ziehen werde, doch sie wolle ihre eigene Note einbringen. „Ich würde mir nie anmaßen, so etwas einfach zu übernehmen“, betont Thonig. Genau dieser respektvolle Umgang mit der Tradition macht Hoffnung, dass die Serie auch nach Burgers Abschied ihren besonderen Ton bewahren kann.
Neue dramaturgische Möglichkeiten
Das ZDF selbst hat die Veränderung inzwischen bestätigt und kündigt an, dass man „neue dramaturgische Möglichkeiten“ ausloten wolle – erzählt „mit viel Liebe zum Detail und gewohntem Humor“. Damit macht der Sender klar: Auch wenn ein wichtiges Kapitel endet, soll die Serie sich weiterentwickeln. Gerade die Mischung aus Krimihandlung, Lokalkolorit und liebenswürdig-verschrobenen Figuren habe „Die Rosenheim-Cops“ seit Jahren zu einem festen Bestandteil des Nachmittags- und Vorabendprogramms gemacht.
Fans dürfen also gespannt sein, wie Sarah Thonig in ihrer neuen Rolle Akzente setzen wird. Ob es vielleicht einen neuen Spruch geben wird, der sich etabliert? Das bleibt abzuwarten. Klar ist: Die Fußstapfen von Marisa Burger sind groß – aber die Serie hat bereits oft bewiesen, dass Wandel auch neue Energie freisetzen kann.
Ein schwerer Abschied
Für Marisa Burger selbst ist der Abschied nach 25 Jahren natürlich ein emotionaler Einschnitt. Im Gespräch mit der tz berichtete sie, dass sie beim letzten Drehtag im Oktober wohl „wahnsinnig weinen“ werde. Zugleich betonte sie, wie wichtig es ihr sei, einen würdevollen Abgang zu haben und auch neuen Projekten Raum zu geben.
Privat hat sie bereits Pläne: Gemeinsam mit ihrem Mann renoviert sie ein Bauernhaus im Salzburger Land. Ihre Münchner Wohnung behält sie allerdings, weil sie es gewohnt sind, auch mal getrennt zu leben. Beruflich wolle sie der Schauspielerei treu bleiben, es gäbe bereits Anfragen. Vielleicht werde sie auch mit ihrem Buch „Vergiss nie, wie dein Herz am Anfang war“ auf Lesereise gehen.
Gerüchte um weitere Nachfolger
Interessant ist, dass im Laufe der Spekulationen auch andere Namen gehandelt wurden. Unter anderem wurde über einen möglichen männlichen Nachfolger spekuliert, etwa über Younes Tissinte, der schon einmal als Urlaubsvertretung einsprang und in der Rolle des Kfz-Mechanikers Dominik Meis zu sehen war. Doch letztlich fiel die Wahl auf Sarah Thonig – auch, weil sie bereits fest im Ensemble verwurzelt ist und das Publikum sie kennt.
Fans zwischen Wehmut und Vorfreude
Für die Zuschauer:innen bedeutet dieser Wechsel ein Wechselbad der Gefühle. Viele bedauern das Ende der Ära Stockl, sind aber zugleich neugierig, wie die Serie sich mit Thonig entwickeln wird. Gerade weil die „Rosenheim-Cops“ so sehr von ihren liebenswerten Figuren leben, ist der Rollenwechsel mehr als nur ein Austausch. Er bedeutet auch, dass ein Stück Serienidentität neu definiert werden muss.
Bis dahin bleibt aber noch Zeit, sich an weiteren 21 Folgen der 25. Staffel mit Marisa Burger zu erfreuen. Diese werden im Herbst ausgestrahlt – sowohl im ZDF als auch auf Joyn im Stream. Wiederholungen früherer Staffeln sind ohnehin fester Bestandteil des Programms: montags bis freitags um 16:10 Uhr und dienstags zur Primetime um 19:25 Uhr.
Fazit
Mit dem Abschied von Marisa Burger endet ein Kapitel, das die Serie „Die Rosenheim-Cops“ entscheidend geprägt hat. Ihr Kultsatz, ihre resolute Art und ihr Herz für die Kommissare machten Miriam Stockl zu einer der beliebtesten Figuren im deutschen Fernsehen. Mit Sarah Thonig übernimmt nun eine Kollegin, die dem Publikum längst vertraut ist und die Herausforderung mit Respekt und frischem Elan annimmt.
Es ist der Beginn einer neuen Phase – getragen von Dankbarkeit für das, was war, und von Neugier auf das, was kommt. Die Rosenheim-Cops haben schon viele Veränderungen überstanden, und auch dieser Übergang dürfte ihnen neue Energie verleihen. Für die Fans heißt es: Abschied nehmen, aber zugleich gespannt bleiben. Denn eines ist sicher: Es wird auch in Zukunft viel zu lachen, zu rätseln und zu schmunzeln geben – auch ohne den berühmtesten Satz der Serie.