Schauspielerin Marisa Burger: “Man darf sich nicht hinstellen und über die AfD schimpfen”

Seit über 20 Jahren ist Marisa Burger in “Die Rosenheim-Cops” zu sehen. Fans kennen sie als “die Stockl”. t-online erzählt die Darstellerin, was sie beschäftigt.

Immer wieder kamen in den vergangenen Monaten Nachrichten darüber auf, dass langjährige TV-Reihen eingestellt werden – insbesondere im ZDF. Dort laufen auch “Die Rosenheim-Cops”. Davor, dass diese Serie zu Ende gehen könnte, hat Marisa Burger keine Angst. Sie spielt seit 2002 die Rolle der Sekretärin Miriam Stockl.

“Ich lebe im Hier und Jetzt und hinterfrage Dinge nicht, sondern gehe sie gelassen an. Denn von der Angst, dass die Serie, in der man spielt, abgesetzt wird, muss man sich als Schauspieler frei machen. Sonst wird es schwierig”, sagt sie t-online. Denn: “Nichts ist selbstverständlich. Ich setze mich da aber nicht unter Druck und bin glücklich, in meinem Job arbeiten zu dürfen.

Grundsätzlich wurden Privatfernsehen und diverse Streamingangebote in den vergangenen Jahren immer beliebter. Die Öffentlich-Rechtlichen stehen unter Druck. Seitens des ZDF hieß es deshalb in diesem Jahr, dass viele Millionen Euro des Rundfunkbeitrags künftig dafür verwendet werden sollen, um mehr junge Menschen zu erreichen. Deshalb setzt das Zweite beispielsweise auch eine beliebte Filmreihe ab. “Katie Fforde” wird nicht mehr fortgesetzt.

Die Zeit für einen Wandel im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist längst gekommen, findet auch Marisa Burger. Sie erklärt: “Ich denke, als öffentlich-rechtlicher Sender sollte man gucken, dass man attraktiv und zeitgemäß bleibt und sich inhaltlich so interessant macht, um vor allem auch die jungen Leute anzusprechen.”

Noch etwas sollten sich die Fernsehmacher auf die Fahne schreiben, findet der Serienstar. Im Juli, anlässlich ihres 50. Geburtstags, sagte Marisa Burger der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass sie sich mehr Frauen über 40 im TV wünsche. Bis dies so weit ist, scheint es aber noch ein weiter Weg zu sein. Denn Burger betont jetzt im Gespräch mit t-online: “Einen guten Ansatz sehe ich noch nicht wirklich. Es ist noch immer eine große Baustelle und ein Feld, in dem viel passieren sollte.” Das große Problem, das sie sieht: “Viele Entscheider sind leider noch immer mit einem Frauenbild geimpft, dass 20- bis 30-Jährige schön und knackig sind und Frauen ab 40 als welkes Gemüse zählen.”

Generell sei es Quatsch, welches Frauenbild im TV verbreitet werde. So erklärt Marisa Burger: “Die Zahl an sich ändert nichts am ganzen Leben, das ständig in Wandlung ist. […] Das Älterwerden gehört zum Leben dazu. Wenn man das nicht akzeptiert, wird es schwierig. Auch in der TV-Branche.”

Marisa Burger fügt hinzu, dass “sich die Lebensphasen verändert” haben, “doch in der Fernsehwelt scheint das noch nicht angekommen zu sein”. Sie sagt: “Meiner Meinung nach sollte man hier manches zurechtrücken. Denn heutzutage sind kaum 25-jährige Frauen mit einem Anwalt verheiratet, haben studiert und arbeiten erfolgreich im Beruf, erziehen gleichzeitig ein Kind und tragen eine teure Handtasche. In der Realität stecken die meisten mit 25 noch mitten in der Ausbildung.”

Doch was bewegt Marisa Burger fernab der Schauspielbranche, fernab der Fernsehwelt? Politisches oder gesellschaftlich relevante Themen waren es zumindest in ihrer Jugend nicht, wie sie in ihrer jüngst erschienen Autobiografie “Vergiss nie, wie dein Herz am Anfang war” andeutet: “Wenn ich mir anschaue, wie politisch engagiert die junge Generation heute ist und wie sehr sie ihren Alltag nach ihren Anschauungen ausrichtet, muss ich sagen, dass wir damals in einer weich gebetteten Blase lebten, fernab von politischen Demonstrationen und Manifesten.” Das hat sich inzwischen geändert.

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