Doch keine Kürzung für die ARD-Telenovelas? Für die Serien „Sturm der Liebe“ und „Rote Rosen“ könnte es in voller Länge weitergehen.
Dortmund – Ein Lichtblick für „Sturm der Liebe“ und „Rote Rosen“ erscheint am ARD-Horizont. Eigentlich sollten beide Serien drastisch gekürzt werden. Doch nun steht diese Entscheidung auf der Kippe. Neben wirtschaftlichen Faktoren fließen auch andere Problematiken in die Entscheidung ein.
„Sturm der Liebe“ und „Rote Rosen“ gerettet? Kürzung der ARD-Serien auf der Kippe
Fans der ARD-Dailys „Sturm der Liebe“ und „Rote Rosen“ mussten im Mai eine überraschende ARD-Entscheidung verkraften. Der öffentlich-rechtliche Sender hatte den Entschluss gefasst, die einzelnen Folgen, um die Hälfte zu kürzen. Demnach würden die Episoden ab dem kommenden Jahr 2025 statt 48 Minuten, nur noch 24 Minuten andauern (mehr TV-News bei RUHR24 lesen).
ARD-Telenovela „Sturm der Liebe“ „Rote Rosen“ © Nicole Manthey/ARD; Ann Paur/ARD ; Collage:RUHR24
In trockenen Tüchern scheint das aber noch nicht zu sein, wie das Nachrichtenportal dwdl.de erfuhr. Das liegt unter anderem an der großen Beliebtheit. „Sturm der Liebe“ und „Rote Rosen“ spülen der ARD nicht nur im linearen TV-Programm am Nachmittag stabile Einschaltquoten ein. Auch in der Mediathek werden sie neben Formaten wie, „In aller Freundschaft“ oder dem „Tatort“ am häufigsten abgerufen. Dies zeigte eine Datenauswertung des Portals Mitte Juni.
Kürzung für ARD-Telenovelas „Sturm der Liebe“ und „Rote Rosen“: Entscheidung könnte kippen
Fiele ab 2025 aufgrund der Telenovela-Kürzung eine ganze Stunde Sendezeit weg, müsste diese Programmlücke mit anderen Formaten gefüllt werden. Einige Testläufe von nicht-fiktionalen Sendungen lieferten allerdings vergleichsweise ernüchternde Ergebnisse. Mit „Leben. Live!“ musste man sich vom 21. Mai bis zum 14. Juni einen echten Flop eingestehen. Hier wurde lediglich eine Gesamtquote von 4,3 Prozent erzielt.
Auch durch den Versuch das etablierte Magazin „Brisant“ eine Stunde vorzuziehen fielen die Zuschauerwerte, mit 6,7 Prozent, drastisch in den Keller – nur ein Drittel der üblichen Zuschauer schaltete ein, wie dwdl.de berichtet. Mit dem Schritt einer Kürzung bestünde somit ein hohes Risiko, langfristig schlechtere Marktanteile mit dem Nachmittagsprogramm zu erzielen.
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Mit der normalen Episodenlänge bewegt sich die ARD hingegen in einem sicheren Rahmen, der dazu auch noch einen Kosten-Vorteil bietet. Das ursprüngliche Argument einer Ersparnis ist nicht ganz stimmig. Der betriebliche Aufwand bliebe trotz der halben Sendezeit so hoch, dass die ARD mehr Geld pro Minute bezahlen würde, als aktuell. Hinzu käme eventuell die Produktion einer neuen fiktionalen Serie, um die Quoten abzufangen.
Da allerdings auch die großen Privatsender, wie ProSiebenSAT.1 auf den Zug der fiktionalen Dailys aufspringen, besteht mehr Konkurrenz. Gerade erst kehrte auch der SAT.1-Erfolg „Die Landärztin“ wieder zurück ins TV-Programm. Nimmt man diese Faktoren, der Kosten, der Konkurrenz und des Aufwandes in den Blick, sollte sich die ARD eventuell folgendes Sprichwort durch den Kopf gehen lassen: „Schuster bleib bei deinen Leisten.“