Ein lauer Sommerabend, Musik am See und Leidenschaft auf der Tanzfläche – was nach Romantik und Leichtigkeit klingt, endet in einem tödlichen Verbrechen. In der neuen Folge der beliebten Krimiserie „Die Rosenheim-Cops“ wird der Bauunternehmer Jochen Brandt tot im Rosenheimer Kurpark aufgefunden. Am Abend zuvor hatte er noch am gesellschaftlichen Tanz-Event „Tango am See“ teilgenommen. Schnell wird klar: Der Mord hat nichts mit Zufall zu tun.
Die Kommissare Korbinian Hofer und Sven Hansen übernehmen die Ermittlungen und stoßen schon bald auf eine komplexe Geschichte aus gescheiterten Beziehungen, finanziellen Problemen und verletzten Egos – und auf eine ganze Reihe möglicher Verdächtiger.
Die erste Spur: Die Tanzschule Freund
Der letzte bekannte Aufenthaltsort des Opfers war die Veranstaltung „Tango am See“, organisiert in Kooperation mit der Tanzschule Freund. Hierhin führt die erste Spur die Ermittler. Das Ehepaar Freund, Betreiber der Tanzschule, empfängt die Kommissare höflich, aber mit spürbarer Nervosität. Sie verweisen die Beamten an Melanie Vogt, die Ex-Frau von Jochen Brandt, die – trotz ihrer Scheidung – mit ihm den Tangoabend besucht hatte.
Melanie Vogt schildert der Polizei, dass ihr ehemaliger Ehemann zuletzt massive finanzielle Probleme hatte. Seine Baufirma sei in Schieflage geraten, er habe sich privat Geld leihen müssen, um weiter über die Runden zu kommen. Doch nun sei dieses Geld verschwunden – ein brisanter Punkt, der die Ermittlungen in eine neue Richtung lenkt.
Ein überraschender Fund bei der Ex-Frau
Was zunächst wie ein Verbrechen im geschäftlichen Kontext aussieht, wird durch eine brisante Entdeckung dramatisch zugespitzt: Das verschwundene Geld – eine erhebliche Summe Bargeld – wird ausgerechnet bei Melanie Vogt gefunden. Für die Ermittler ist das ein Wendepunkt. Warum hatte sie das Geld bei sich? Und wie kam es in ihre Hände?
Melanie gerät zunehmend unter Druck. Ihre Aussage, sie habe das Geld nicht gestohlen, sondern nur „sichergestellt“, wirkt nicht sonderlich glaubwürdig. Hinzu kommt, dass Jochen Brandt kurz vor seinem Tod in die leerstehende Wohnung direkt neben ihrer Villa gezogen war. Ein merkwürdiger Umstand. Wurde er dort etwa einquartiert, um seine Nähe zu nutzen – oder um ihm das Geld zu entwenden?
Hofer und Hansen stellen bohrende Fragen: Könnte Melanie Vogt aus Habgier gehandelt haben? Wollte sie ihren Ex kontrollieren – oder gar beseitigen, als er sich ihr entzog?
Eifersucht und Affären: Eine zweite heiße Spur
Doch damit nicht genug. Während die Ermittler die Tanzschule erneut unter die Lupe nehmen, gerät ein weiterer Verdächtiger ins Visier: André Freund, der Mitinhaber der Tanzschule und Ehemann von Laura Freund, der Tochter des Hauses.
Der Verdacht entsteht, als herauskommt, dass Jochen Brandt eine Affäre mit Laura Freund gehabt haben soll. Diese heimliche Liaison könnte durchaus ein Mordmotiv sein – insbesondere wenn Eifersucht im Spiel war. André Freund, so erfahren die Ermittler, reagierte sehr besitzergreifend, als er von der Affäre Wind bekam.
Doch ist André wirklich zu einem Mord fähig? Oder versucht jemand, ihm die Tat unterzuschieben? Der Druck auf das Ehepaar Freund wächst.
Die entscheidende Spur: Ein Faden führt zum Täter
Am Ende bringt kein Geständnis, kein Motiv und auch kein Alibi die Lösung – sondern ein kleines, fast unscheinbares Detail: Ein Stofffaden, der am Tatort gefunden wurde und sich eindeutig einem Kleidungsstück zuordnen lässt. Diese Spur führt die Kommissare direkt zum wahren Täter – eine überraschende Wendung, die viele der bisherigen Vermutungen über den Haufen wirft.
Wie so oft in Rosenheim ist der Schlüssel zur Wahrheit nicht in den lauten Aussagen der Verdächtigen, sondern in den kleinen Details verborgen. Der Täter hatte versucht, sein Verbrechen zu vertuschen, doch die Kommissare behalten wie gewohnt einen klaren Kopf.
Nebenhandlung mit Witz: Marie und die Bürokratie
Während Hofer und Hansen den Mordfall aufklären, sorgt Marie Hofer für eine humorvolle Nebenhandlung. Sie ist aktuell damit beschäftigt, eine Abrechnung für die Musikakademie zu erstellen – keine leichte Aufgabe, wie sich zeigt. Hilfe sucht sie sich bei Controllerin Patrizia Ortmann, die allerdings alles andere als begeistert ist, bei derartigen Kleinigkeiten unterbrochen zu werden.
Ortmann hat wie immer wichtige Arbeit zu erledigen und wenig Geduld für Maries Fragen. Doch Marie lässt sich nicht entmutigen und stellt ihre ganz eigenen, teils unorthodoxen Methoden zur Problemlösung vor. Die Wortgefechte zwischen den beiden Frauen sorgen für erfrischende Unterhaltung und zeigen einmal mehr die charmante Balance aus Krimi und Komödie, die Die Rosenheim-Cops so besonders macht.
Fazit: Ein Fall voller Wendungen und falscher Fährten
Die Folge rund um den mysteriösen Tod von Jochen Brandt beweist wieder einmal, wie geschickt die Rosenheim-Cops Spannung mit bayerischem Lokalkolorit und Humor verknüpfen. Die zahlreichen falschen Spuren, die zunächst zu Melanie Vogt, dann zu André Freund führen, halten die Zuschauer bis zum Schluss in Atem.
Der entscheidende Hinweis durch einen simplen Stofffaden erinnert daran, wie wichtig akribische Polizeiarbeit und ein scharfer Blick für Details sind – ganz gleich, wie viele Menschen sich bemühen, die Wahrheit zu verbergen.
Abgerundet wird die Folge durch sympathische Nebenfiguren, pointierten Dialog und eine unterhaltsame Zweithandlung, die das Ermittlungsduo Hofer und Hansen einmal mehr glänzen lässt. Ein klassischer Rosenheim-Fall, spannend bis zur letzten Minute.