In dieser spannungsgeladenen Episode der Rosenheim-Cops beginnt alles scheinbar harmlos im Gasthof Anzinger. Während die Dorfidylle von Kühen, Musik und Alltag bestimmt wird, tritt plötzlich eine Katastrophe ein: Gert Anzinger, Wirt des Gasthofs, wird tot aufgefunden – erschossen mit einer Schrotflinte. Doch schon bei den ersten Ermittlungen wird klar: Der Mord ist komplizierter, als es zunächst den Anschein hat.

Die Kommissare stoßen am Tatort auf Ungereimtheiten. Anzinger wurde nicht am Fundort getötet, sondern die Leiche wurde später dorthin gebracht. Auffällig ist eine Stirnverletzung, die nicht durch den Schuss entstanden ist, sowie Spuren am Körper, die auf ein anderes Geschehen hindeuten. Die Ermittler schließen daraus, dass der Täter den Wirt zunächst an einem anderen Ort erschoss und dann die Leiche im Hof entsorgte.

Verdächtige gibt es viele:

• Martin Anzinger, der Sohn des Toten, gerät sofort ins Visier. Sein Alibi – ein Mühlespiel beim Campingplatz – entpuppt sich schnell als wackelig, da Zeugen ihn zur Tatzeit in der Nähe des Gasthofs gesehen haben.
• Nicole Breitner, eine Frau aus dem Umfeld, verhält sich auffällig und scheint Informationen zurückzuhalten. Ihr Name taucht auch im Zusammenhang mit einem Banküberfall auf, bei dem eine hohe Belohnung ausgesetzt wurde. Später kommt heraus, dass sie selbst heimlich bei der Polizei angerufen hat, um sich nach der Belohnung zu erkundigen.
• Der Campingplatzbesitzer Brandner ist ebenfalls verdächtig, da er enge Kontakte zur Familie Anzinger pflegte. Außerdem gab es Streitigkeiten mit Gert über Spielschulden, bei denen Gert sogar Brandners Flinten als Pfand einbehalten hatte – ein massiver Auslöser für Rache.

Als die Ermittler tiefer graben, offenbart sich ein Netz aus Lügen, Affären und Geldproblemen. Gert lebte seit fast einem Jahr getrennt von seiner Frau Birgit, die inzwischen in Hannover wohnte, aber plötzlich wieder auftauchte. Auch sie hatte Grund genug, gegen ihn vorzugehen: neben Eheproblemen stand auch eine Lebensversicherung über 250.000 Mark im Raum, die bald auf den Sohn Martin überschrieben werden sollte.

Die Spannung steigt, als ein Mordversuch auf Nicole Breitner verübt wird. Die Bremsen ihres Autos wurden manipuliert – ein klarer Hinweis, dass jemand sie zum Schweigen bringen wollte. Blutspuren am Wagen weisen später darauf hin, dass Gert Anzinger selbst daran manipuliert hatte, möglicherweise um Nicole zu beseitigen, weil sie zu viel wusste.

Die Ermittler rekonstruieren den Tathergang: In der Mordnacht gerieten Gert und Nicole im Gasthof in einen heftigen Streit. Brandner beobachtete, wie Gert danach an Nicoles Auto hantierte. Kurz darauf lief Nicole mit einem Gewehr aus dem Haus – und erschoss Gert. Um die Tat zu vertuschen, half Brandner, die Leiche wegzuschaffen.

Doch die Wahrheit bleibt lange verborgen, da Martin versucht, Nicole zu schützen. Er behauptet, seinen Vater getötet zu haben, um sie zu entlasten. Am Ende decken die Kommissare die Täuschung auf: Nicole ist die wahre Täterin. Sie erschoss Gert in einer Mischung aus Angst, Selbstschutz und Wut.

Die Ermittler bringen schließlich Ordnung in das Chaos:

• Gert Anzinger war ein tyrannischer Mann, von allen gehasst und voller Schulden.
• Nicole wollte ihn ursprünglich nicht töten, wurde aber in der Nacht durch seine Bedrohungen in die Enge getrieben.
• Brandner, der Freund und Mitwisser, geriet in Verdacht, weil er half, die Leiche verschwinden zu lassen.
• Martin war hin- und hergerissen zwischen Loyalität, Angst und Verzweiflung.

Der Fall verbindet klassische Rosenheim-Elemente – eine Mischung aus dörflicher Komik, familiären Intrigen und tragischen Geheimnissen – mit einem dramatischen Mordmotiv. Am Ende triumphiert die Wahrheit, auch wenn sie für alle Beteiligten bittere Konsequenzen hat.